„Komm Rhein“Neues Terrassencafé am Ufer in Köln-Mülheim eröffnet

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Pfarrer Franz Meurer bei der Eröffnung des Cafés in Mülheim.

Köln-Mülheim – Gemütlich einen Kaffee schlürfen können Spaziergänger nun an jedem Wochenende in einem neuen Lokal direkt am Rheinufer. An der Stadtteilgrenze zwischen Mülheim und Stammheim eröffnete die Sozialistische Selbsthilfe Mülheim (SSM) neben ihrer „Halle am Rhein“ Am Faulbach ihr kleines, ehrenamtlich betriebenes Terrassencafé „Komm Rhein“. Etwa 100 Gäste, darunter Politiker aus dem Kölner Rat und der Mülheimer Bezirksvertretung, waren zur Eröffnung gekommen.

„Wir planten schon seit mehreren Jahren, ein solches Angebot zu machen“, erzählte Heinz Weinhausen, der das Projekt leitet. Doch habe der Verein gewartet, bis eine Möbelhalle mit Jugendwohnprojekt auf dem gleichen Gelände fertiggestellt war. Hier werden seit 2019 nicht nur gebrauchte Möbel verkauft, sondern es leben arbeits- und wohnungslose Jugendliche im Obergeschoss. Vor einem Dreivierteljahr habe man endlich mit den Erdarbeiten für das Café begonnen.

Mülheimer Café wird von Mitarbeitern des Selbsthilfevereins betrieben

Die fertige Einrichtung besteht aus einem Holzpavillon mit 36 Quadratmetern Grundfläche, der an zwei Seiten von einer Terrasse umgeben ist. Das Gestell für ein Sonnensegel ist auch schon errichtet. Das Lokal ist freitags bis sonntags von 14 bis 18 Uhr geöffnet und wird von Mitarbeitern des Selbsthilfevereins betrieben. „Wir müssen jetzt lernen, Kaffeetassen zu jonglieren“, schmunzelt Weinhausen, der wie seine Kollegen bisher eher auf Wohnungsauflösungen spezialisiert war.

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Die Gesamtkosten kann Weinhausen nicht genau beziffern. „Unser Architekt Christian Schaller – der übrigens kostenlos die Projektierung übernahm – veranschlagte etwa 80.000 Euro“, erklärte er. Doch darin seien auch die Eigenleistungen des Vereins durch Muskelkraft enthalten, die einen großen Teil ausmachen. Einen Teil des Geldes steuerte der SSM-Förderverein „Mach mit“ bei, einen anderen der Pfarrer Franz Meurer mit einer großangelegten Spendenaktion. Damit nicht genug, habe der Geistliche, der SSM bereits seit vielen Jahren unterstütze, einen Experten für Holzbau gewinnen können mitzuarbeiten – seinen Bruder Peter. Namensgeber für das Café war kein Geringerer als der Kabarettist Jürgen Becker, der ebenfalls eng mit SSM verbunden ist.

Vor der Eröffnung durch Bezirksbürgermeister Norbert Fuchs gab es ein kleines Kulturprogramm, bei dem Becker mit einem Auftritt für Heiterkeit sorgte und der Frauen-Shanty-Chor „Die Brausen“ viel Applaus erntete. Pfarrer Meurer würdigte in einer kurzen Ansprache die Bedeutung uneigennützigen Engagements: „Empathie und Solidarität sind uns angeboren.“

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