Statistik der Kölner PolizeiAn diesen Stellen häufen sich in Mülheim die Unfälle

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Auf der Cottbuser Straße fehlt ein befestigter Rad- und Fußweg

Die gute Nachricht: Im vergangenen Jahr waren im Stadtbezirk Mülheim keine Verkehrstoten zu beklagen. Doch geknallt hat es dennoch genug. Das geht aus der Unfallstatistik des Polizeipräsidiums Köln hervor, die der Bezirksvertretung Mülheim nun vorgestellt wurde.

In dieser ersten Auswertung werden alle Unfälle nach den Kriterien Unfallkategorie wie Schwere des Unfalles und Unfalltyp – das sind Konfliktsituationen, aus denen ein Unfall entstand – festgehalten.

Laut einem Erlass des Landesverkehrsministeriums liegt eine Unfallhäufungsstelle innerhalb der Einjahresbetrachtung grundsätzlich dann vor, wenn sich auf einem Knoten oder einer Strecke drei Unfälle der Kategorie eins bis vier – in Abstufungen vom Blechschaden bis zum Todesfall – ereignen. Sofern dieses Kriterium erreicht ist, wird der Bereich durch die Polizei als Unfallhäufungsstelle gemeldet.

Unfallkommission entscheidet anhand der Statistik über Maßnahmen

Neben der Unfallerfassung in einem Jahr gibt es auch eine Dreijahresbetrachtung, um das Unfallgeschehen für einen längeren Zeitraum zu beurteilen. Nach Meldung der Unfallhäufungsstellen tritt die Unfallkommission, die sich aus Vertretern der Stadt Köln und der Polizei zusammensetzt, zusammen und entscheidet – meistens unter direkter Beteiligung der Bezirksregierung – über Maßnahmen, die zur Reduzierung des Unfallaufkommens geeignet sind.

Im vergangenen Jahr wurden im Zuge der Einjahresbetrachtung für den Stadtbezirk drei Unfallhäufungsstellen gemeldet – die Einmündung der Seidenstraße in den Clevischen Ring, die Kreuzung Markgrafenstraße/Keupstraße sowie der Kreisverkehr am Neurather Ring/Cottbuser Straße.

Knoten Clevischer Ring/Seidenstraße: Konflikte mit Radfahrern

„Das Unfallgeschehen am Knoten Clevischer Ring/Seidenstraße ist in der Häufung darauf zurückzuführen, dass aus der Seidenstraße ausfahrende Kraftfahrzeuge in Konflikt mit Radfahrern geraten, die den Clevischen Ring entgegen der vorgeschriebenen Fahrtrichtung befahren“, heißt es zum ersten Schwerpunkt.

Man hoffe, dass die Radverkehrsführung auf dem Clevischen Ring nach dem Bau einer geplanten Rampe zwischen Mülheimer Brücke und Adamstraße optimiert und Unfälle damit vermieden werden können. Kurzfristig wurde das Stoppschild besser sichtbar gemacht. Autos, die an der Kreuzung Keupstraße/Markgrafenstraße die Keupstraße aus Richtung Clevischer Ring befuhren, missachteten zuweilen das Rotsignal vor den Stadtbahngleisen und kollidierten dann mit Bahnen. 

Schrankenanlage wurde von der Verwaltung als nicht angemessen erachtet

„Seitens der Verwaltung wurde die Installation einer Schrankenanlage als nicht angemessen erachtet“, heißt es im Bericht. Doch für 2023 sei die komplette Erneuerung der Ampelanlage geplant. Die Unfallhäufungsstelle werde weiter beobachtet. Im Kreisverkehr Neurather Ring/Cottbuser Straße stürzten im Wesentlichen Zweiradfahrer im Alleinunfall, wobei die Stadtverwaltung keine verkehrstechnischen Ursachen für diese Stürze sieht.

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In einem weiteren Unfall übersah ein Pkw-Fahrer bei der Einfahrt in den Kreisverkehr einen Mopedfahrer der bereits im Kreisel fuhr. Die Verwaltung hat die Beschilderung daher optimiert und die Verkehrszeichen „Vorfahrt beachten“ in Verbindung mit dem Schild „Kreisverkehr“ vor die Fußgängerüberwege versetzt. Auch diese Unfallhäufungsstelle stehe unter Beobachtung.

Unfälle wegen Baustelle an Mülheimer Brücke

In der Dreijahresbetrachtung wiederum tauchen zwei Unfallhäufungsstellen auf. So gab es am Knoten Bergischer Ring/Mülheimer Brücke/Clevischer Ring ein „verstreutes“ Unfallbild, in dem Radfahrer mit anderen Radlern, Fußgängern und Autos kollidierten. Die Stadt führte diese Unfälle auf die seit April 2019 bestehende Baustelle der Mülheimer Brücke zurück.

An der Dellbrücker Hauptstraße wurden zwei Fußgänger, die den Überweg vor Haus 99 querten, bei Dunkelheit von Kfz-Fahrern übersehen. Laut Rhein-Energie sei die Beleuchtung des Fußgängerüberweges jedoch ausreichend. Darüber hinaus prüft die Verwaltung anhand der voraussichtlich Ende des Jahres vorliegenden Verkehrszahlen aus dem laufenden Verkehrsversuch, bei dem probeweise Tempo 20 gilt, eine Umgestaltung des Verkehrsraums.

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