Penningsfelder WegStreit um Straßenbreite

4,40 Meter schmal ist der Penningsfelder Weg nun an der engsten Stelle.
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Dellbrück – Einer der schnellsten Wege von Bergisch Gladbach zur Anschlussstelle Refrath der Autobahn 4 führt durch Kölner Stadtgebiet. Entgegen seiner Bestimmung ist der Penningsfelder Weg in Dellbrück entsprechend belastet. Für 450 000 Euro wird der Abschnitt zwischen Gierather Straße und Bensberger Marktweg derzeit erneuert und die Fahrbahn im Zuge dessen deutlich schmaler. Nun, da die Sanierung kurz vor dem Abschluss steht und die endgültigen Konturen erkennbar werden, regt sich Kritik - ausgerechnet von einem der Anwohner.
"Die ganze Bauplanung ist schon merkwürdig", findet Joachim Persig, der an der ausgebauten Straße wohnt. So gebe es nunmehr Schikanen an den Fahrbahnseiten. An anderer Stelle ragten Bäume in den Bürgersteigbereich. Persig findet: "Der größte Skandal ist die Straßenbreite auf den ersten hundert Metern von der Gierather Straße aus." Die betrage nur noch 4,40 Meter - viel zu schmal, als dass sich dort zwei Pkw begegnen könnten. Schon zwei VW Sharan seien mit Außenspiegeln zusammen 4,30 Meter breit.
Fahrzeuganzahl strittig
"Mit der Straßenbreite von 4,40 Metern werden laufend Kraftfahrzeuge mit den Spiegeln kollidieren", sagt Joachim Persig. Ausweichen könne man nicht, da die Bürgersteige zu hoch angelegt worden seien. Das alles kann der Anwohner nicht nachvollziehen. Denn der Penningsfelder Weg sei stark befahren. Viele Bergisch Gladbacher nutzten die Straße, die als "Beningsfeld" und "In der Auen" durch Refrath führt, als schnelle Verbindung zur Autobahn. Persig: "Von der Stadt wurde uns Anwohnern seinerzeit eine Verkehrsbelastung von 800 Fahrzeugen in der Spitzenstunde genannt."
Diese Zahl will Angela Stolte-Neumann vom städtischen Amt für Straßen und Verkehrstechnik so nicht stehen lassen: "Ich weiß nicht, woher er diese 800 Fahrzeuge hat." Ihr liege das Ergebnis einer Verkehrszählung vor, die eindeutig nur 487 Fahrzeuge in der Spitzenstunde ausweise - in beiden Richtungen. Man komme damit pro Minute auf etwa drei Fahrzeuge in jeder Richtung.
Stadtverwaltung weist Kritikpunkte zurück
Auch die anderen Kritikpunkte weist die Stadtverwaltung zurück. Die Verwaltung habe nicht vorgehabt, den Penningsfelder Weg zu einer Durchgangsachse für den Verkehr aus Bergisch Gladbach zu machen. "Wir wollen die Verbindung zwischen Dellbrück und Refrath erhalten. Doch der Penningsfelder Weg ist eine an den Ortsteil gebundene und keine übergeordnete Straße, beispielsweise als Verbindung zur Autobahn", betont die Planerin. Er sei lediglich eine Verbindungsachse für die Anlieger aus Strunden und der Siedlung am Bensberger Marktweg.
Daher sah die Planung von Anfang an vor, den Abschnitt von der Gierather Straße auf einer Länge von 100 Metern auf eine Breite von 4,50 Meter einzuengen. Das sei einerseits nötig gewesen, weil zu beiden Seiten neue Gehwege angelegt werden mussten. Andererseits verfolge die Verwaltung das Ziel, den Verkehr zu beruhigen. Stolte-Neumann: "Normalerweise hätten die Gehwege sogar zwei Meter breit sein müssen. Wir haben sie aber bei 1,50 Meter belassen, damit die Straße nicht noch enger wird."
Ebenso diene eine weitere Straßeneinengung kurz vor dem Bensberger Marktweg der Verkehrsberuhigung. Im Abschnitt zwischen den zwei Wohngebieten - dort ist die Straße etwa sechs Meter breit - entsteht an beiden Seiten der Straße je ein Schutzstreifen für Radfahrer. Außerdem werde auf der gesamten Strecke bis zur Stadtgrenze, wie schon vor den Bauarbeiten, Tempo 30 gelten.