„Work4You“ in Köln-MülheimProjekt zur Hilfe für Jugendliche hat finanzielle Sorgen

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Teilnehmer des Projektes „Work4You“ lernen die Zubereitung von gesunden Mahlzeiten.

Teilnehmer des Projektes „Work4You“ lernen die Zubereitung von gesunden Mahlzeiten.

Mülheim – Akute Existenzsorgen gehen beim Resozialisierungsprojekt „Work4You“ des Don-Bosco-Clubs, um. Eine Förderung im Rahmen des Pilotprogramms RESPEKT des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales läuft zum Jahresende 2018 aus. Die Anschlussfinanzierung durch das Kölner Jobcenter bereitet jedoch den Aktiven Kopfschmerzen: Die Förderung würde nach aktuellem Verhandlungsstand um etwa ein Drittel geringer ausfallen.

Das Kölner Projekt gilt bundesweit als mustergültig. Junge Erwachsene zwischen 18 und 25 Jahren, die durch alle Raster sozialer und familiärer Absicherungen gefallen sind, bekommen hier eine zweite, vielleicht auch dritte Chance. Bevor sie zu „Work4You“ kommen sind die jungen Leute meist ohne Ausbildung, ohne Arbeit und Obdach. Viele nehmen Drogen. Aus dieser Lage wollen sie die Projektbeteiligten befreien. Bis zu 25 pädagogische Mitarbeiter und Ausbilder betreuen sie an sieben Tagen in der Woche rund um die Uhr. „Eine 24-Stunden-Betreuung bietet sonst kaum ein Hilfsprojekt an“, betont Leitungsmitglied Matthias Marienfeld. Das sei auch nötig, um die Betroffenen wieder auf die eigenen Beine zu stellen. In den vergangenen drei Jahren haben mehr als 150 von ihnen die Hilfe von „Work4You“ in Anspruch genommen. Sie werden in Behörden begleitet, bekommen Grundlagen handwerklicher Tätigkeiten wie etwa Gartenbau vermittelt, lernen sich gesund zu ernähren und können in Ausnahmesituationen eine Notschlafstelle in Anspruch nehmen.

„Wenn so massiv gekürzt wird wie bisher absehbar, können wir unser Angebot nicht mehr in vollem Umfang aufrechterhalten“, betont Marienfeld. Weniger Jugendliche bekämen eine Chance. Er hofft, das Jobcenter denkt noch mal um. Marienfeld: „Andere helfen uns ja auch – so haben die Resozialisierungsdienste des Sozialamts die Finanzierung der Notschlafstelle übernommen.“

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