Nach RatsbeschlussHändler fürchten Schließung von Kölner Wochenmärkten

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Köln – Der Ratsbeschluss von Grünen und CDU, die für den Großmarkt vorgesehene Fläche im Plangebiet in Marsdorf erheblich zu verkleinern, besorgt die Händler der Kölner Wochenmärkte. „Wir haben einen Versorgungsauftrag und fürchten, dass wir ihn bei einem kleineren Großmarkt nicht wie bislang erfüllen können“, sagt Horst Zedow, Mitglied des Marketingbeirats der Kölner Wochenmärkte. Nach Worten Zedows sei es sogar nicht auszuschließen, dass einzelne der zurzeit 39 Wochenmärkte aus der Stadt verschwinden könnten.

Die Wochenmarkt-Händler seien auf einen ausreichend dimensionierten Großmarkt mit entsprechend vielfältigem Angebot angewiesen, erklärt Zedow. Wenn aber auf einem kleineren Großmarkt nur wenige Großhändler zum Beispiel Südfrüchte anböten, leide die Vielfalt auf den Wochenmärkten und damit die Attraktivität. Die Kunden würden dann verstärkt in Supermärkten und Discountern einkaufen. „Wenn man den Standort Köln so klein hält, siedeln sich auch weniger Firmen an.“

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Auch kleine regionale Produzenten hätten weniger Möglichkeiten, erklärt Zedow: „Manche Erzeuger versuchen es dann mit Direktmarketing oder Massenproduktion, um überleben zu können.“ „Es widerspricht auch dem Gedanken, auf regionale Produkte zu setzen“, erläutert Zedow. Denn Supermärkte hätten die Möglichkeit, sich in gigantischen Märkten etwa in Paris oder Venlo einzudecken, was für kleine Händler nicht rentabel sei. „Letztlich hilft ein kleinerer Großmarkt vor allem den Supermarkt-Ketten“, resümiert Zedow.

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