„Ne Jrümmel in d’r Trööt“Neues Stück des Kölner Scala-Theaters feiert die 70er

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Die beiden Chefs des Scala-Theaters Arne Hoffmann (l.) und Ralf Borgartz

Die beiden Chefs des Scala-Theaters Arne Hoffmann (l.) und Ralf Borgartz

Köln –  „Wir fühlen uns wie im Himmel. Das Theater läuft besser, als wir uns das erhofft hatten.“ Ralf Borgartz (50) und Arne Hoffmann (45), die das Scala-Theater nach dem Tod von Walter „Wally“ Bockmeyer übernommen haben, strahlen um die Wette. Die Vorstellungen der aktuellen Produktion „Do laachs do dich kapott“, die noch bis zum 30. Juni läuft, sind bis auf einige (durchaus gewollte) Restkarten bereits seit Mitte Dezember ausverkauft. Im März hatte man daher nochmals neun Zusatz-Vorstellungen ins Programm genommen, aber für diese waren auch innerhalb von elf Tagen alle Karten weg.

Fünfte Spielzeit des Chef-Duos

Eigentlich optimale Voraussetzungen für den Start in die fünfte Spielzeit dieses Chef-Duos, das auch im Privatleben eng zusammenspielt. Sie sind seit Jahren ein Paar und verheiratet. Dabei sind die beruflichen Rollen klar verteilt. Hoffmann ist in erster Linie Schauspieler, Borgartz ist sowohl einer der Mitspieler, als auch der Regisseur und vor allem der Stückeschreiber. Und als der hat er sich mit „Ne Jrümmel in d’r Trööt“ bereits das Stück für die kommende Spielzeit ausgedacht, das im September Premiere feiern soll und für das in dieser Woche der Vorverkauf begonnen hat.

„Vom Bauernhof-Idyll mit einem ländlich-rustikalen Ambiente im aktuellen Stück geht es zurück in eine Glamour-Welt eines Schallplatten-Studios und zurück in die 70er Jahre“, erzählt Borgartz. In seinem Kopf sei das Stück schon so gut wie fertig. „Das Drehbuch hat derzeit schon mehr Seiten, als es eigentlich haben darf, aber ich denke, ich brauch noch so etwa vier Wochen.“

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Die Zeit kann er sich auch nehmen, denn die Proben beginnen erst Anfang August. Und das mit einem unveränderten Ensemble – rund um den bis dahin wieder genesenen Travestie-Künstler Sophie Russel – erholt sich derzeit von einem Schlaganfall –, die gesanglich stets überzeugende Elke Schlimbach oder auch Jungschauspieler Maximilian Wieler. Hoffmann: „Die Verträge sind zwar noch nicht unterschrieben, aber wir haben von allen die mündliche Zusage, dass sie dabei bleiben.“ Und so hat Borgartz in seiner Funktion als Regisseur die Rollen weitgehend verteilt. „Es spielen in wechselnder Besetzung jeweils nur acht Leute mit“, sagt Borgartz. „Ich könnte mir durchaus ein Stück für mehr Mitwirkende ausdenken. Aber das macht keinen Sinn. Mehr als acht Personen, die dann mehrfach die Kostüme wechseln müssen, passen einfach nicht in unsere Bühnengarderobe.“

Und die grenzt zur neuen Spielzeit an das Innere des nicht mehr so recht florierenden Plattenstudios „Discolonia“. Inhaberin Gertrude Dillendopp hofft auf einen Aufschwung und einen Hit, als sie hört, dass ihre alte Schulfreundin Zimderälla Husten, die als Sängerin mit Titeln wie „Kölle minge Stääs“ oder „Do bes dä Dress“ zeitweise international erfolgreich war, nach Köln zurückkommen will, um neue Songs aufzunehmen. Von Komponist Jakob Ofenkrach ( Anlehnung an Jacques Offenbach)– gebe es bereits das passende Liedchen.

Reichlich Verwirrung eingeplant

Über allerlei Klüngel sei für die Ex-Diva auch schon ein Auftritt bei der Prinzenproklamation so gut wie eingetütet. Als dann Zimderälla leblos mit Tablettenröhrchen und Abschiedsbrief in der Hand gefunden und für tot gehalten wird, schlüpfen Gertrudes Sohn Konrad und die Putzfrau des Hauses unabhängig voneinander in die Rolle der Sängerin, um den Hit zu retten und selbst Furore zu machen. Da die Diva wieder aufwacht, laufen drei Leute in den gleichen Kostümen umher und sorgen für reichlich Verwirrung und Verwicklungen.

Da die Geschichte in einer Art Rückblende erzählt wird, hat Borgartz Gelegenheit, neben Liedern aus den 70ern – so ein Medley der Village People oder auch von Freddie Mercury und Queen – auch Titel wie „Heidewitzka“ („Gab es damals ja schon“) oder auch neuere Melodien (Superjeile Zick, Drink doch eine met) einzubauen.

„Ne Jrümmel in d'r Trööt“ wird ab 26. September von Donnerstag bis Sonntag gespielt. Die Karten wurden nach zwei Jahren um 2,50 Euro bzw. 3,50 Euro an Samstagen erhöht und kosten ab 35 Euro bei Köln-Ticket oder im Scala (Telefon 0221/4207593). Die Getränkepreise bleiben unverändert.

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