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Neuer VorstandTrio übernimmt Taxi-Ruf

Lesezeit 3 Minuten

Oguzhan Ogul, Gerhard Haentjes und Jamshid Argomand

Köln – Die Taxibranche in Köln sieht sich mit schweren Herausforderungen durch neue Konkurrenten und mit steigenden Kosten konfrontiert. Der neue Vorstand des Taxi-Ruf, der aus Gerhard Haentjes, Jamshid Argomand und Oguzhan Ogul besteht, hat am Mittwoch erste Einblicke in die Neuausrichtung der Genossenschaft gegeben.

Besorgt zeigt sich das Führungstrio über die zunehmende Zahl an Konkurrenten. „Die Aggressivität der Mitbewerber, die in den Kölner Markt eindringen, macht uns das Leben schwer“, sagt Jamshid Argomand. Eines der größten Probleme seien Funkmietwagen mit Fahrern, die illegal Fahrgäste auf der Straße einsteigen lassen. Die Fahrzeuge gelten anders als Taxis nicht als öffentliche Verkehrsmittel und dürfen deshalb weder Taxi-Stände anfahren noch Fahrgäste auf der Straße aufnehmen. Der Taxi-Ruf werde solche illegalen Methoden künftig verstärkt „professionell bekämpfen“, sagt Oguzhan Ogul. Taxifahrer sollen Funkmietwagen, die gegen die gesetzlichen Vorschriften verstoßen, gezielt observieren, fotografieren und beim Ordnungsamt anzeigen.

Auch auf die zunehmenden Angebote von Carsharing-Firmen will der Taxi-Ruf reagieren. Eine Möglichkeit könne darin bestehen, ein Programm für Smartphones anzubieten, das in der Funktion mit den Apps der Carsharing-Anbieter mithalten kann.

Streit über künftigen Kurs

Zuletzt hatte es unter den Mitgliedern Streitigkeiten über den künftigen Kurs gegeben. Der vorherige Vorstandssprecher Alexander Tritschkow war bei der Mitgliederversammlung am 26. Juni vor der Neuwahl des Vorstandes aus Protest von seinem Amt zurückgetreten und hatte sich nicht erneut zur Wahl gestellt. Der neue Vorstand bedankte sich trotz der Unstimmigkeiten bei ihm. „Er hat den Acker gut bereitet“, sagt Gerhard Haentjes. Tritschkow war nicht damit einverstanden, in eine neue Vermittlungstechnik mit GPS-Satellitennavigation zu investieren.

Genau dieses Vorhaben steht hingegen im Mittelpunkt der Arbeit des neuen, gleichberechtigten Führungstrios. „Mit dem analogen System sind wir nicht mehr auf dem neuesten Stand“, sagt Oguzhan Ogul. Derzeit werde eine Kosten-Nutzen-Rechnung angestellt, mit der ermittelt wird, ob es sich lohnt, das bisherige System aufzurüsten oder ein neues System eines anderen Anbieters anzuschaffen.

Eine Neuanschaffung der Basistechnik würde die Genossenschaft rund 500 000 Euro kosten. Hinzu kämen für jedes Fahrzeug rund 1200 Euro für die jeweiligen Endgeräte. Zudem sei es möglich, ein Smartphone einzusetzen, auf dem ein kostengünstiges Programm installiert wird. Bei Aufrüstung des bisherigen Systems, müssten für jedes Taxi etwa 2000 Euro investiert werden. Wie teuer eine Umstellung insgesamt wäre, könne derzeit niemand genau sagen.

Der neue Vorstand möchte außerdem den Service verbessern. Ab sofort können Kunden auf der Internetseite des Taxi-Ruf vorab den ungefähren Fahrpreis abfragen. Jeder neue Fahrer muss ein Zertifikat der Industrie- und Handelskammer Köln erwerben, bei dem er unter anderem seine Ortskenntnis in der Stadt nachweisen muss. Ansonsten erhalte er keine Zulassung für die Funk- und Fahrvermittlung. „Die Taxis sind für Besucher die Visitenkarte der Stadt“, sagt Jamshid Argomand.