Neues Plattenlabel, neue GitarristenDie Räuber stellen sich neu auf

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Die künftigen Räuber mit ihren beiden Neuzugängen an den Gitarren: Schrader (3.v.l) und Jürgen Gebhardt (3.v.r.)

Die künftigen Räuber mit ihren beiden Neuzugängen an den Gitarren: Schrader (3.v.l) und Jürgen Gebhardt (3.v.r.)

Köln – Neue Gesichter in der Band, eine neue Plattenfirma im Rücken – die Räuber haben sich für Zukunft neu aufgestellt. Im Rahmen des fünftägigen Gastspiels der Band um Gründer und Frontmann Karl-Heinz „Charly“ Brand mit ihrer Klüngel-Kölsch-Revue im Millowitsch-Theater verkündeten die Räuber den Wechsel ihrer Plattenfirma. „Nach 24 Jahren trennen wir uns von Pavement“, sagte Brand. „Der Vertrag läuft aus und von keiner Seite wurde über eine Verlängerung gesprochen. Ab 6. Oktober legen wir beim in München beheimateten Ariola-Label los.“

Während Pavement-Plattenboss Detlef Vorholt – auch Keyboarder bei den Paveiern – den Räubern durchaus etwas nachtrauert („Wir hätten gerne weiter gemacht, aber ich hatte in der letzten Zeit gespürt, dass die sich nochmal anders orientieren wollten“), freut sich Ariola-Chef Manfred Roleff (früher EMI) über den Neuzugang. „Wir sind schon stolz, dass wir nach der Micky Brühl Band sowie Kuhl un de Gäng nun eine Band aus dem vielzitierten Kleeblatt bei uns haben.“ Auch von Bayern aus beobachte man den Kölner Markt. Roleff: „Wir haben wir zwei Talent-Scouts in der Stadt, die sich Konzerte und Künstler angucken. Da kommt noch was.“

Zwei neue Gitarristen

Zudem präsentierten die Räuber die Nachfolger für den im Vormonat ausgeschiedenen Gino Trovatello. Doch nicht nur einer, sondern gleich zwei Gitarristen steigen ein. Brand: „Somit sind wir künftig zu sechst auf der Bühne. Das gibt und musikalisch mehr Möglichkeiten.“ Einer bei Neuzugänge ist ein alter Bekannter. Schrader (50), der Andreas Dorn heißt, war 17 Jahre in der Band von Guildo Horn, spielte in Köln noch zwei Jahre bei Tommy Engel, bei Purpel Schulz sowie den Rheinländern und arbeitet mit Schlagergrößen wie Matthias Reim und Olaf Henning zusammen.

„Die Räuber kenne ich aus Guildo-Horn-Zeiten, als wir gemeinsam auf einem Kreuzfahrtschiff im Mittelmeer auftraten. Die haben mich angerufen und drei Tage später hatten wir schon probeweise auf einer Bühne getestet“, sagte Schrader. „Die vielseitigen Möglichkeiten von Karneval über Millowitsch bis zu Kneipen-Konzerten finde ich reizvoll.“ Das sieht der zweite Neu-Räuber Jürgen Gebhardt (44) ähnlich. Der kommt aus Linnich und hatte bislang vorwiegend im Raum Aachen und Möchengladbach („Nein, Düsseldorf nicht“) in Coverbands gespielt, auch schon mit Räuber-Bassist Torben Klein zusammen. Einige Male schon als Aushilfe bei den Räubern eingesprungen hatte er „eine große Sympathie von beiden Seiten“ bemerkt. Und Brand schwärmt: „Der kann alles spielen, was Drähte hat.“

Neue Rock-Ballade

Eine Kostprobe als Sextett gab es exklusiv einmal im Millowitsch. A-Cappella sang man „För de Iewichkeit“ und begeisterte das Publikum mit der Rockballade „Dat is Heimat“, auf deren Erfolg die neue Plattenfirma spekuliert. Musikalisch stark angelehnt an den Rock-Klassiker „Sailing“ von Rod Stewart heißt es da: „Dat es Heimat, dat is Kölle rut und wieß. Zwesch Nühmaat, Dom und Heumaat han mer Kölsche et Paradies.“ Dazu spielte die Band eine ganze Reihe neuer Songs, von denen die besten auf dem kommenden Album veröffentlicht werden.

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