Importierte GewürzeNeues Restaurant in Niehl soll mit georgischer Küche überzeugen

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Ekatherine Serce, Inhaberin des Tamada, freut sich, dass in Köln auch georgisch gekocht wird

  • Ekatherine Serce bietet in ihrem neuen Restaurant Tamada traditionelle Speisen aus ihrem Heimatland an.
  • Auf der Speisekarte stehen neben georgischen Speisen auch georgische Weine.
  • Die passenden Gewürze werden aus Georgien importiert, da sie in Deutschland nicht erhältlich sind.

Köln – Große rote Buchstaben zieren jetzt das Haus Nummer 175 in der Niehler Sebastianstraße. Tamada heißt das kleine georgische Restaurant, das vor einem Monat seine Türen öffnete. Die Betreiberin Ekatherine Serce, die selbst aus der Weinregion Sagaredscho im Osten Georgiens kommt, möchte die georgische Esskultur mehr Menschen zeigen.

Was bedeutet der Name des Restaurants?

Tamada ist georgisch und bedeutet soviel wie „Tischbegleiter“. In der georgischen Tradition ist das jemand, der bei Feiern mit am Tisch sitzt und die Gesellschaft durch den Abend leitet. Er spricht zum Beispiel häufig einen Toast aus. Außerdem passt das Wort, weil Deutsche es aussprechen können – Georgisch ist nicht so leicht.

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Rote Wände, viele Spiegel: das Tamada ist liebevoll eingerichtet.

Gab es nicht schon einmal ein ähnliches Angebot von Ihnen in Ehrenfeld?

Wir haben als georgische Bäckerei auf der Venloer Straße angefangen. Leider haben wir aber keine Schanklizenz bekommen, deswegen konnten wir daraus kein Restaurant machen. Und zu guter georgischer Küche gehört guter georgischer Wein – allen voran der trockene rote Saperavi. Das ist auch mein Lieblingswein.

Was steht auf der Speisekarte?

Alles, was bei uns auf den Tisch kommt, ist frisch und hausgemacht. Wir besitzen nicht einmal eine Tiefkühltruhe. Wir bieten natürlich traditionell georgische Speisen an, die sehr fleischig sind. Empfehlen kann ich Mtsvadi, das ist Fleisch auf einem Spieß, das mit Gemüse gereicht wird. Viel wird in Tontöpfen zubereitet, zum Beispiel Odjakhuri. Das ist Schweinefleisch mit Kartoffeln. Vegetarisch können wir auch: Lobio ist eine Art Eintopf mit georgisch gewürzten Kidneybohnen im Tontopf mit eingelegtem Gemüse. Wir erklären aber bei allen Gerichten, was es damit auf sich hat, wenn die Gäste das wünschen.

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Was ist das Besondere an diesem Restaurant?

Zwei Dinge sind etwas besonders. Einerseits importieren wir unsere Gewürze aus Georgien, weil sie in Deutschland nicht erhältlich sind. Gäste bemerken das und fragen oft nach, was drin ist. Außerdem stellt unser georgischer Koch den traditionell georgischen Käse Sulguni selbst her. Andererseits sind wir besonders, weil wir nur abends georgische Küche anbieten. Mittags gibt es bei uns – ganz deutsch – Kaffee und Kuchen.

Wer kommt zum Abendessen?

Weil wir die Konditorei übernommen haben, die hier vorher war, besuchen uns nach wie vor die alten Stammkunden. Abends kommen dann aber die, die Georgisch essen wollen. Ungefähr 80 Prozent sind Menschen aus allen Regionen der ehemaligen Sowjetunion, die unser Essen kennen und lieben. Dafür reisen manche extra aus Aachen oder Bonn an. Der Rest, also etwa 20 Prozent, sind Deutsche, die georgisches Essen ausprobieren wollen.

Die Öffnungszeiten

Tamada, Sebastianstraße 175, 50735 Köln-Niehl. Öffnungszeiten für die georgische Küche: Dienstags bis samstags von 16 Uhr bis 22 Uhr, sonntags von 14 Uhr bis 22 Uhr.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft?

Natürlich wünschen wir uns gefüllte Tische, bisher lief das schon ganz gut. Ich würde aber auch gerne große georgische Geburtstage und vor allem Hochzeiten ausrichten, denn das gibt es in Köln bisher nicht.

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