Nachwuchs im Madagaskar-HausBambuslemuren-Baby im Kölner Zoo

Der kleine Bamburlemur lässt sich noch schläfrig von Mama durchs Gehege tragen.
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Riehl – Für einen Augenblick ist der Kopf mit zwei großen Kulleraugen zu sehen, dann zwei winzige Hände oder die weißen Öhrchen. Man muss schnell sein, denn der Kleine versteckt sich lieber im Fell seiner erst zwei Jahre alten Mutter. Dicht gedrängt stehen die Zoobesucher an der Glasscheibe des Geheges und versuchen einen Eindruck von jüngsten Attraktion im Kölner Zoo zu erhaschen: Der noch namenlose Bambuslemur erblickte am 4. Juli das Licht der Welt. Im Innengehege des Madagaskar-Hauses im Zoo kann man ihn gemeinsam mit Mutter Izy und dem neun Jahre alten Vater Woddy bestaunen. Woddy kam vor drei Jahren aus Paris, Izy ist gebürtige Kölnerin.
Nicht nur der Name des Jungtiers mit den Kulleraugen, sondern auch sein Geschlecht ist noch unbekannt. Laut Bernd Marcordes, Kurator der Lemuren, wird man „in ein paar Wochen, wenn das Jungtier sich om Bauch der Mutter löst“ und selbst anfängt auf Bäume und Äste zu klettern, mehr wissen. Klar sei jedenfalls, dass der Nachwuchs kerngesund ist.
Im dritten Jahr in Folge ist den Pflegern damit eine erfolgreiche Nachzucht gelungen. Laut Marcordes spreche das für „optimale Haltungsbedingungen der Bambuslemuren im Zoo“. Die Primaten sind vom Aussterben bedroht, es gibt weltweit nur noch sieben Haltungen mit 27 Tieren – 23 davon in Europa.
In Köln leben bereits fünf eng verwandte Exemplare. „Wir stehen in stetiger Zusammenarbeit mit dem Zoo in Madagaskar“, sagt Marcordes, der hofft, dass bald noch ein unverwandtes Tier von Madagaskar nach Köln kommt. Dass sich der Zoo im nächsten Jahr an weiterem Lemuren-Nachwuchs erfreuen kann, ist nicht unwahrscheinlich: Zwei der Tiere im Bestand sind Männchen, zwei Weibchen.