Versuchter MordBrandanschlag auf zwei Kölner Brüder – viele offene Fragen

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Brand Niehl 1

Die Polizei ermittelt nach einem Brandanschlag in diesem Haus in Köln-Niehl

Köln – Es ist ein rätselhafter Fall, der die Polizei Köln seit zwei Monaten beschäftigt – noch fehlt das entscheidende Puzzleteil bei der Aufklärung. Am frühen Morgen des 6. August, ein Samstag, bricht in einem Mehrfamilienhaus an der Amsterdamer Straße in Niehl ein Feuer aus. Verletzt wird niemand, aber die Schäden sind enorm. Als die Flammen gelöscht sind, findet die Polizei Spuren von Brandstiftung. Die Ermittler gehen davon aus, dass der oder die Täter das Feuer gezielt vor einer bestimmten Wohnung gelegt haben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen versuchten Mordes.

Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ lebten in der Wohnung ein Mann mit seinem Bruder als Untermieter. Irgendwann zwischen 4.30 Uhr und 5 Uhr an jenem Samstagmorgen sollen der oder die Täter das Haus betreten und mehrfach lautstark gegen die Wohnungstür der beiden Männer geschlagen haben. So konnte es die Polizei später rekonstruieren. Doch niemand öffnete. Wie sich erst nach den Löscharbeiten herausstellte, waren die beiden Brüder zu diesem Zeitpunkt nicht zu Hause. Das jedoch konnten der oder die Täter nicht wissen.

Köln: Hausbewohner schwebten in Lebensgefahr

Als die Tür trotz Klopfen geschlossen blieb, sollen sie den Brand vor der Schwelle gelegt haben und geflüchtet sein. Schnell breitete sich giftiger Rauch im Treppenhaus aus. Durch das Knistern der Flammen wurden Mieter im Haus wach, sie alarmierten die Feuerwehr – offenbar gerade noch rechtzeitig, denn Teile des Hausflurs sowie der Flur der betreffenden Wohnung waren bereits stark beschädigt, als die Einsatzkräfte eintrafen. Decken und Wände waren verrußt, Holzrahmen verbrannt, Rauch war in Möbel und Tapeten gezogen. Insgesamt entstand laut Polizei ein Schaden von mehreren zehntausend Euro.

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Die Ermittler fragen sich jetzt: Wer hatte ein Motiv, den Mieter und seinen Bruder zu töten – und welches? Die Polizei hat eine Ermittlungskommission eingerichtet. „Wir können eine Beziehungstat nicht ausschließen“, sagt Kriminalhauptkommissar Heiko Schulz, Leiter der Kommission. Möglicherweise kannten sich Täter und Opfer also schon vor der Tat.

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Fest steht jedenfalls: Auch die übrigen Hausbewohner schwebten an dem Morgen in Lebensgefahr. Die Täter hätten „billigend in Kauf genommen, dass die schlafenden Menschen, die mit keinem Angriff rechneten, durch das sich gegebenenfalls rasch und unkontrolliert ausbreitende Feuer getötet werden könnten“, sagt ein Polizeisprecher.

Die Wohnung war nach dem Brand unbewohnbar, die beiden Brüder sind inzwischen ausgezogen. Das Kriminalkommissariat 15 bittet Zeugen, die Hinweise geben können, sich unter der Rufnummer 0221/229-0 zu melden.

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