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Festivalverein„Africologne“-Team freut sich über seine neuen Räume in Nippes

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Africologne-Verein mit neuen Räumen

Freude über die neuen Räume: Festival-Kuratorin Yaël Koutouan, Marie Deuflhard, (...) und Vereinsgründer Gerhardt Haag (v.l.).

Die Ausrichter des zweijährlichen Kölner Afrika-Kulturfestivals haben Räume im Nippeser Westen bekommen. Man will sich mehr ins Veedel öffnen.

Die Renovierung ist endlich geschafft, die Ersteinrichtung der Räume jetzt auch – und nun wurde erstmal gefeiert: Mit Plätzchen, Glühwein, Punsch & Co. hat der Verein „Afrotopia“, der das zweijährliche „Africologne“-Kulturfestival organisiert, seinen kleinen Einstand in der Nachbarschaft gegeben. Zuvor saß der Verein an der Holbeinstraße 38; im Sommer übernahm er das Ladenlokal an der Siebachstraße 55, den früheren Sitz eines feministischen Filmkollektivs, das sein Büro aufgelöst hatte.

„Wir hatten schon länger neue Räume gesucht und sind sehr glücklich, dass das neue Domizil buchstäblich um die Ecke liegt“, so der Vereinsgründer Gerhardt Haag. Derzeit steht im Verein ein Generationenwechsel an: Der Gründer will sich aus Altersgründen in die zweite Reihe zurückziehen und der Festivaldirektion um Marie Deuflhard und Kerstin Ortmeier zukünftig als „Senior Advisor“ zur Seite stehen.

Alle zwei Jahre ist Festival – doch auch dazwischen bleibt viel zu tun

2011 feierte die Africologne ihre Premiere; sie findet immer in „ungeraden“ Jahren statt. Das zurückliegende achte Festival stieg vom 11. bis 22. Juni, mit 52 Veranstaltungen zuzüglich vier Prolog-Events an elf Spielorten im ganzen Stadtgebiet. Auf dem Programm stehen Theater und Tanz, oft auch kombiniert, Lesungen, Ausstellungen, Performances, Partys und mehr.

Den Kontinent in seiner geografischen und künstlerischen Vielfalt abzubilden, sei eine Herausforderung, ist sich das Direktionsteam einig. „Es geht uns darum, neue kulturelle Perspektiven zu eröffnen und Einblicke zu ermöglichen“, beschreibt es Deuflhard. „Wir wollen das Potenzial Afrikas aufzeigen und Erfolgsgeschichten erzählen.“ Ebenso eine Rolle spiele die koloniale Vergangenheit und europäische Verantwortung. Bislang seien zudem die nordafrikanischen Maghreb-Länder etwas auf dem Festival unterrepräsentiert, ebenso wie Ostafrika. 

Rund ein Jahr vor dem Festival beginnt der Vorlauf für die kommende Africologne. „In den Zwischenjahren sind wir viel auf anderen Festivals unterwegs und schauen, wen wir einladen können“, so Haag. Ein Dauerproblem in Köln sei es, geeignete und ausreichend dimensionierte Spielstätten zu finden. Zukünftig will der Verein in seinen neuen Räumen aber auch in den Nicht-Festivaljahren aktiv sein. „Wir wollen mehr lokale Perspektiven einbinden, sowie die Communitys der afrikanischen Diaspora vor Ort“, so Kuratorin Yaël Koutouan. So ist im Februar, zum „Black History Month“, etwa eine Foto-Ausstellung aus dem Kongo in den Vereinsräumen geplant. Auch weitere Veranstaltungen wie gemeinsame Kochabende stehen auf der Agenda. Froh ist das Team zudem über den Förderverein, der sich soeben gegründet hat und derzeit zwölf Mitglieder zählt.


www.africologne-festival.de