Tod mit 69 JahrenTrauer um „Nippes-Museumsleiter“ Wolfgang Zaschke

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Wolfgang Zaschke

Wolfgang Zaschke, hier auf einem Bild aus dem Oktober.

Mehr als 100 Trauergäste nahmen von Wolfgang Zaschke Abschied. Der Sozialwissenschaftler hatte 35 Jahre den Jugendladen Nippes geleitet, auch „Nippes-Museum“ genannt.

Sein plötzlicher Tod mit 69 Jahren hat das Team des Jugendladens Nippes und des „Nippes-Museum“ in tiefe Trauer gestürzt. Bereits am 4. November erlag Wolfgang Zaschke, Sozialwissenschaftler und seit 35 Jahren Leiter des Zentrums des Vereins „Jugendhilfe und Schule“, einem Herzinfarkt. Er hinterlässt seine Frau Gülcihan Zaschke sowie die Söhne Julian und Laurens. „Egal ob Kinder, Jugendliche oder Mitarbeiter, bei ihm erhielt man immer ein offenes Ohr“, erinnert sich eine Mitarbeiterin auf der Gedenkfeier für den engagierten Sozialarbeiter und Pädagogen. „Der Umgang miteinander war immer wertschätzend und harmonisch.“

Nach dem Trauergottesdienst in der Kirche St. Elisabeth in Höhenberg begleiteten knapp 120 Menschen auf dem Mülheimer Friedhof Zaschke auf seinem letzten Weg. Bei der anschließenden Gedenkfeier im Westhovener Bürgerzentrum Engelshof wurde bei einer kleinen Ausstellung mit Büchern, Texten, Bildern und Zeichnungen aus der Jugendhilfe-Einrichtung seinem Lebenswerk gedacht. Mitstreiter, frühere Nutzer der Einrichtung und langjährige Weggefährten erinnerten in sehr persönlichen Worten an sein Wirken. Zaschke selbst hat unzählige Sachbücher und Fachbeiträge publiziert, mit einem Schwerpunkt auf Pädagogik und Bildungspolitik, insbesondere mit Blick auf Kinder und Jugendliche aus Migranten-Familien. 

In der Nippeser Einrichtung bekommen Kinder und Jugendliche Hilfe

Seit 1988 besteht die Einrichtung der Jugendhilfe an der Kempener Straße 95 / Ecke Siebachstraße und Wartburgstraße sowie der Merheimer Straße 151, wo vor allem Kinder und Jugendliche mit ausländischen Wurzeln Hilfe und Unterstützung bekommen. Ab dem Alter von sieben Jahren können Kinder in die Einrichtung kommen. Neben Hilfe bei den Hausaufgaben und bei Problemen aller Art ist das Zentrum in Sprachförderung und gemeinsamen Projekten aktiv.

Ein zentraler Teil der Arbeit ist von Anfang an die Kunst gewesen – daher auch der Name Nippes-Museum: In Form von Texten, Gedichten und Bildern setzen sich die Kinder und Jugendlichen in Bildern mit verschiedenen Themen auseinander, wie beispielsweise bei „Eritrea – 30 Jahre unabhängig?“, der Text-Bilderserie über das Leben in Eritrea, die von jungen Menschen aus dem ostafrikanischen Land gestaltet wurde. Oder einem interdisziplinären Projekt zu Schule und Erziehung in der Türkei und in Deutschland, mit Mitwirkenden aus Köln und der türkischen Hauptstadt Ankara. In den Räumlichkeiten sind die Arbeiten aus dem Laufe der Jahrzehnte ausgestellt.

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