Neue Behörde geplantBund will von Köln aus Finanzkriminalität bekämpfen – FDP nennt möglichen Standort

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Das Gebäude der ehemaligen Oberfinanzdirektion sowie des daneben liegenden Hochhauses.

Die FDP kann sich einen Unterbringung der neuen Behörde in diesem Gebäudekomplex im Kölner Norden vorstellen.

In der geplanten neuen Behörde sollen ungefähr 2000 Menschen arbeiten.

Wo und wann die geplante neue Bundesbehörde zur Geldwäschebekämpfung ihre Arbeit aufnehmen wird, steht noch nicht fest – dass sie es in Köln tun wird, gilt aber als sicher. „Die FDP Köln nimmt dies mit großer Freude und Zustimmung zur Kenntnis“, sagt etwa Joachim Krämer, stellvertretender Kreisvorsitzender der FDP Köln. Vorsitzender Lorenz Deutsch spricht von einer „Ehre und Chance für unsere Stadt“. Es stärke die Bedeutung Kölns im Finanzsektor und als „wichtigen Player im Kampf gegen Geldwäsche und Korruption.“

Das von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) geplante neue Bundesamt zur Bekämpfung von Finanzkriminalität (BBF) soll nach Angaben des Redaktionsnetzwerks Deutschlands außerdem einen weiteren Sitz in Dresden bekommen. Für Köln spreche, dass die Anti-Geldwäscheeinheit Financial Intelligence Unit (FIU) und die Zentralstelle für Sanktionsdurchsetzung (ZfS), die beide in die neue Bundesbehörde überführt würden, bereits in Köln beziehungsweise in Dresden ihren Sitz hätten, heißt es. Auch das Zollkriminalamt an der Bergisch Gladbacher Straße wäre nicht weit, ebenso wie das Bundeskriminalamt in Wiesbaden als wichtige Partnerbehörde.

Dass die neue Behörde ihren Sitz in Köln haben wird, ist eine Ehre und Chance für unsere Stadt
Lorenz Deutsch, FDP-Kreisvorsitzender Köln

Die Schaffung der neuen Behörde, die bisher unter dem Arbeitstitel „Bundesfinanzkriminalamt“ geführt wurde, ist Teil des Plans von Lindner, die bisher zersplitterten Kompetenzen bei der Bekämpfung der Geldwäsche zu bündeln.

Neuer Standort am Reichensperger Platz bietet sich an

Ungefähr 2000 Mitarbeiter sollen in der Behörde beschäftigt sein. „Für sie braucht es dafür entsprechend Platz“, sagt der Kölner Bundestagsabgeordnete und wirtschaftspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion Reinhard Houben. Als Standort biete sich die leerstehende ehemalige Oberfinanzdirektion NRW am Reichenspergerplatz gegenüber dem Gerichtsviertel an, sagt Houben – in zentraler Lage und mit ausreichend Platz. „Die Idee, dass die Stadt ihr Vorkaufsrecht gegenüber dem Land NRW nutzen sollte, um die Gebäude zu erwerben und dort andere Nutzungen anzustreben, sollte ad acta gelegt werden.“

Erst kürzlich waren Pläne der Bezirksregierung als Vertretung des Landes bekannt geworden, nach denen in dem leerstehenden Hochhaus an der Riehler Straße eine Flüchtlingsunterkunft mit bis zu 500 Menschen eingerichtet werden soll. Zuvor hatte die Bezirksvertretung Innenstadt darüber diskutiert, ob die Stadt Köln ihr Vorkaufsrecht für das Gelände ausüben soll und dort Wohnungen oder eine Schule baut.

Auf Anfrage konnte die Stadtverwaltung am Dienstag noch nicht mitteilen, ob oder welche möglichen Standorte für die neue Behörde in Köln in Frage kommen.

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