Zehn Kunstschaffende zeigen bei der 17. Riehler Werkschau ihre Arbeiten – darunter zwei geflüchtete Ukrainerinnen, eine erst 13 Jahre alt.
Kunst verbindet KulturenUkrainisches Duo verstärkt Ausstellung in Riehler Unterkirche

Ein Flora-Gemälde von Rita Schuhen.
Copyright: Bernd Schöneck
„Die bereits 17. Auflage dieser Kunstschau zeigt: Dieses Format hat sich bewährt“, gratulierte die Nippeser Bezirksbürgermeisterin Diana Siebert der Riehler Künstlergruppe. „Es ist immer eine gute Gelegenheit, über Kunst ins Gespräch zu kommen.“ Auch diesmal war die Vernissage der traditionellen, seit 2017 halbjährlichen Ausstellung der Riehler Künstlergemeinschaft in der Unterkirche von St. Engelbert mit rund 150 Gästen wieder gut besucht.
Acht Mitglieder der rund 25 Personen großen Kunstgemeinschaft, die sich für die Ausstellungen abwechseln, sind diesmal dabei: Michael Grote, Heidrun Hübner, Vladi Krafft, Anne Krick, Ruth Pickard, Birgit Schneider, Rita Schuhen und Michael Wessling. Zusätzlich stellen die beiden ukrainischen Gastkünstlerinnen Svitlana Andriichenko und die 13-jährige Kateryna Derid aus, die aus dem Krieg in ihrem Heimatland geflüchtet sind. Der Material- und Stilmix der Kunstschau ist von Ölmalerei, Acryl, Zeichnungen, Fotografie, Grafikdesign, Upcycling- und Objektkunst bis zu Skulpturen gewohnt groß.
Neuling begeisterte den Künstlerkreis
Der hauptberufliche Illustrator Vladi Krafft ist mit seinen Grafikdesign-Werken auf Acryl sowie einigen Skulpturen, das erste Mal dabei. „Seine Werke haben uns direkt überzeugt“, lobt Objektkünstlerin Anne Krick aus der Künstlergemeinschaft. Auf den Bildern nimmt einen Krafft mit in Fantasy-Welten, mit surrealen Tier- und Stadtmotiven sowie den häufig enthaltenen Luftschiffen am Himmel. Mit Drachen, Dinosauriern, Hydras und Harpyies sind zahlreiche Ungeheuer vertreten, jedoch auch ein sehr süßes Raubtier: sein kleiner weißer Hund Alfred, der wie sein Herrchen auf vielen der Bilder sozusagen einen „Cameo-Auftritt“ hat und ebenfalls zur Vernissage kam. „Wenn ich male, sind Papier und meine digitale Leinwand eine Erweiterung meiner Vorstellungskraft“, erläutert der 51-Jährige. „Meine Bilder entwickeln sich während des Malens.“
Viele der Miniatur-Kunstobjekte von Anne Krick greifen diesmal das Thema CSD und Gay Pride auf; Svitlana Andriichenkos Bilder sind mal floral, mal abstrakt und mal irgendwo dazwischen. Rita Schuhen zeigt, in sattem Grün gehalten, harmonische Motive aus Flora und Zoo; Heidrun Hübner präsentiert Fjord- und Winterlandschaften. Auf vielen Bildern von Kateryna Derid spiegelt sich die Verzweiflung über den russischen Angriff über ihr Land, wie auf der Zeichnung einer belagerten Burg mit feuerspeienden Drachen und einem besiegten Ritter, oder wenn sich inmitten einer harmonischen Naturlandschaft ein Fenster ins schwarze Nichts öffnet.
Die Ausstellung ist noch am Samstag/Sonntag, 5./6. Juli, jeweils von 15 bis 18 Uhr zu sehen.