Neue Regelung an Zoo/FloraKölner Veedelsverein kritisiert Ruf nach Einbahnstraße

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Der Eingang der Flora und die Stammheimer Straße sind zu sehen.

Die Bezirksvertretung fordert, den Bereich zwischen Zoo und Flora, barrierefrei umzugestalten und zu einem shared space zu machen.

Der Veedelsverein RIG schaltet sich in die Debatte um die Umgestaltung des Zoo/Flora-Eingangs ein: Eine Einbahnstraße will man keinesfalls.

Der Beschluss der Bezirksvertretung Nippes, die Stammheimer Straße in Höhe des Entrees zu Zoo und Flora umzugestalten, sorgt in Riehl für einige Diskussionen – insbesondere die bei der Debatte nochmals aufgeworfene Idee, die Stammheimer Straße in ihrem südlichen Teil bis zum Riehler Gürtel zur Einbahnstraße zu machen. „Die Sache wäre Schwachsinn hoch zehn“, schimpft Karl-Heinz Lanz, der erste Vorsitzende der Riehler Interessengemeinschaft (Rig). „Wir würden uns mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln dagegen wehren.“

Eine Einbahnstraße würde Raser auf den Plan rufen, die mit keinem Gegenverkehr mehr rechnen müssten, befürchtet Lanz. „Damals gab es extra eine Initiative für Tempo 30 auf der Stammheimer Straße sowie die Verengung der Fahrbahn. Gerade weil es dort so eng ist, bremst dies das Tempo.“ Außerdem müsste der Bus weite Umwege fahren, wenn er nicht mehr über Zoo und Flora zurück in Richtung Ebertplatz gelänge – etwa über die Boltensternstraße. 

Mit dem Absenken der Bürgersteige und dem Herstellen einer verkehrsberuhigten Zone, wie im beschlossenen, von Marc Urmetzer (FDP) eingereichten Antrag gefordert, hätte man hingegen keine Probleme. Allerdings sei es wichtig, dass der Zebrastreifen zwischen Zoo und Flora bei einer Umgestaltung bleibe, so Lanz. „Er gibt den überquerenden Fußgängern Sicherheit.“

Prüfauftrag zur Bus-Umleitung 2021 verabschiedet

Konkret lautete der gegen die Stimmen der CDU-Fraktion gefasste Beschluss, „auf der Stammheimer Straße vom Aquarium bis zum Beginn der Straße Am Botanischen Garten“ – ein Abschnitt von rund 80 Metern Länge – „eine Niveaugleichheit der Bürgersteige herzustellen und einen verkehrsberuhigten Bereich einzurichten“. Die Anregung vom Nippeser Vize-Bezirksbürgermeister Henning Meier (SPD), zusätzlich eine Einbahnstraßen-Regelung für die Stammheimer Straße zu prüfen, taucht als Protokollnotiz in der Niederschrift auf, ist aber nicht im offiziellen Beschlusstext enthalten. 

Allerdings gibt es einen im Dezember 2021 von der Bezirksvertretung beschlossenen Prüfauftrag der SPD an die Verwaltung, die KVB-Buslinie 140 in einer der Fahrtrichtungen so zu verlegen, dass auf der Stammheimer Straße zwischen Alter Stammheimer Weg und Riehler Gürtel eine Einbahnstraße möglich würde.

Im Übrigen, so ergänzt Vorstandsvize Biber Happe, warte man in Riehl schon seit mehr als zehn Jahren auf die versprochene Umgestaltung und Attraktivierung des Riehler Plätzchens. „Währenddessen ist schon der Naumannplatz umgestaltet worden. Es wäre zu befürchten, dass es nun noch länger dauert.“

Henning Meier verteidigt seine Idee mit der Einbahnstraße. „Ich bin mir sicher, dass es für Anwohnerinnen und Anwohner deutlich ruhiger würde“, gibt er zu bedenken. Die derzeitige Situation mit der Enge entlang der Stammheimer Straße führe zudem zu gefährlichen Situationen, gerade für den Radverkehr. „Und gegen Raserei lässt sich schließlich auch etwas unternehmen.“

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