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Kranke BriefzustellerSchneckenpost im Kölner Norden

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Gestapelte Post. Im Kölner Norden sind viele Zusteller erkrankt.

Nippes – Auf ihre Briefe müssen derzeit Bürger in Bilderstöckchen, Mauenheim und angrenzenden Gebieten etwas länger warten: Wegen einer extrem hohen Zahl von erkrankten Post-Mitarbeitern haben sich in den vergangenen Wochen die Zustellzeiten deutlich verlängert.

Beim „Kölner Stadt-Anzeiger“ meldeten sich mehrere Leser, die über eine „Schneckenpost“ klagten. „Ich habe Behördenpost mit einer Woche Verspätung erhalten“, so etwa Wilfried Viebahn aus der Mauenheimer Nibelungensiedlung.

Post persönlich abgeholt

Auch warte man auf dringende Briefe von Arzt und Steuerberater – letztere hole man nun lieber selbst in der Kanzlei in Willich am Niederrhein ab. „Wir sind inzwischen beim für uns zuständigen Verteilzentrum an der Amsterdamer Straße 228 in Niehl gewesen, um mit den Zuständigen zu sprechen. Dort suchte uns ein Post-Mitarbeiter einen Teil unserer Briefe heraus und brachte sie uns persönlich vorbei“, erzählt er. „Langsam scheint in die Sache Bewegung zu kommen.“

Aus Riehl meldeten sich ebenfalls Leser, die über lange Laufzeiten klagten.

„In der Amsterdamer Straße haben wir einen Zustell-Stützpunkt, der auch das Gebiet von Bilderstöckchen, Mauenheim und angrenzende Lagen bedient“, bestätigte Dieter Pietruck , Sprecher der Deutschen Post/DHL. „Wir hatten in einigen Bezirken wegen außerordentlich hoher Krankenstände Ausfälle, trotz des Einsatzes von Springern konnten wir nicht alle Zustellbezirke besetzen.“

Wenn eine Tour ausgefallen sei, habe man die Kunden im betreffenden Bezirk jedoch spätestens am Folgetag bedient – Wartezeiten von einer Woche oder länger wies er zurück. „Mittlerweile hat sich die Lage bei uns gebessert, aber es dauert ein paar Tage, bis der Normalzustand erreicht ist. Bis dahin setzen wir auch Zusteller aus anderen Bezirken ein“, verspricht er.