Änderung beschlossenIn Köln pinkeln Männer bisher kostenlos, Frauen müssen zahlen

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Die öffentliche Toilettenanlage am Brüsseler Platz

Köln – Wenn Männer in Köln mal müssen, können sie eines der vielen Urinale in der Stadt nutzen. Kostenlos. Frauen hingegen müssen an den meisten öffentlichen Toilettenanlagen 50 Cent bezahlen. So ist es etwa am Brüsseler Platz: Die Tür zur Kabine, in der sich ausschließlich ein Urinal befindet, öffnet sich auf Knopfdruck. Die Kabinen mit Sitz-Toiletten öffnen sich erst, wenn man Geld einwirft. Der Gleichstellungsausschuss hat auf Antrag der SPD-Fraktion in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, das zu ändern. Künftig sollen demnach sämtliche Toiletten kostenlos zur Verfügung stehen.

„Ich freue mich, dass mit der Ungleichbehandlung von Frauen und Männern endlich Schluss ist – zumindest wenn's um die Frage geht, wer für die Toilette zahlen muss und wer nicht“, sagt Lukas Lorenz, Mitglied für die SPD-Fraktion im Gleichstellungsausschuss. Bereits installierte Toiletten sollen dem Beschluss zufolge entsprechend umgerüstet werden, neue WC-Anlagen von vornherein gratis genutzt werden können.

Kostenlose Urinale als Maßnahme gegen Wildpinkler

Die kostenlose Nutzung der Urinale wurde bislang von der Stadt damit begründet, dass diese ein wirksames Mittel seien, um das Wildpinkeln einzudämmen. Kostenpflichtige Urinale würden nicht angenommen. Nach Ansicht der SPD-Fraktion finanzierten somit diejenigen, die keine Urinale nutzen können und für den Toilettengang zahlen, das Fehlverhalten der Wildpinkler. Eine Gebühr für die Sitz-Toiletten zu erheben sei eine „ungerechtfertigte Diskriminierung“.

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Die SPD-Fraktion fordert die Verwaltung auf, den Beschluss nun zügig umzusetzen, „damit die Ungerechtigkeit beim Toilettengang schnell beseitigt“ werde. Sie soll außerdem Möglichkeiten prüfen, die Einnahmeausfälle in Höhe von rund 200.000 Euro pro Jahr zu refinanzieren.

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