Ost-West-Achse in KölnBau langer Bahnsteige verzögert sich – Folgen sind erheblich

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Ein Langzug der Kölner Verkehrsbetriebe steht in der Haltestelle Neumarkt.

Köln – CDU und Grüne hatten die Stadtverwaltung im Dezember 2018 beauftragt, die Bahnsteige für die Linie 1 der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) auf der Ost-West-Achse zu verlängern, damit dort in Zukunft längere Stadtbahnen als bislang anhalten können. So ließen sich auf der völlig überlasteten Verbindung deutlich mehr Passagiere befördern.

Besonders wichtig war den Partnern im Ratsbündnis, dass der Ausbau im Linksrheinischen bis zur Fußball-Europameisterschaft 2024 abgeschlossen sein sollte. Doch dazu wird es nicht kommen. Die Verlängerung der Haltestellen wird erst im Jahr 2027 beginnen. Das hat Klaus Harzendorf, Leiter des Amts für Straßen und Verkehrsentwicklung, am Donnerstag überraschend im Verkehrsausschuss des Stadtrats bekannt gegeben.

Bahnsteige müssen in einem Zug umgebaut werden

Als Grund nannte er, dass der Ausbau der Bahnsteige lediglich in einem Zug möglich ist – ansonsten würde es keine Fördergelder von Land und Bund geben. Der linksrheinische Streckenabschnitt lässt sich deshalb nicht vorziehen.

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Die vorgezogene Verlängerung der Bahnsteige ist ein wichtiger Bestandteil eines Kompromisses des schwarz-grünen Ratsbündnisses zur Ost-West-Achse. Während sich die CDU für einen Tunnelbau zwischen Heumarkt und Aachener Weiher ausspricht, wollen die Grünen lediglich einen oberirdischen Ausbau. Obwohl beide Fraktionen in diesem Punkt völlig gegensätzliche Positionen vertreten, kam es damals zum Kompromiss. So soll die Ost-West-Achse zunächst vollständig oberirdisch ausgebaut werden. Bis zur Haltestelle Universitätsstraße handelt es sich um einen endgültigen Ausbau, während der Abschnitt zwischen Moltkestraße und Heumarkt lediglich provisorisch hergerichtet wird. Anschließend soll erneut geprüft werden, ob ein Innenstadt-Tunnel zwischen Heumarkt und Aachener Weiher nicht doch sinnvoll wäre.

Das sind die Folgen der Verzögerung

Dass der Bau der längeren oberirdischen Bahnsteige jetzt erst 2027 beginnt, hat erhebliche Folgen. Die KVB schafft bereits ab 2022 neue „Langzüge“ an, die 90 Meter lang sein werden. Zwei aneinandergekoppelte Stadtbahnen sind bislang lediglich 60 Meter lang und können daher weniger Passagiere transportieren. Ohne längere Bahnsteig lassen sich die Langzüge jedoch nicht einsetzen. Da die Fahrzeuge jeweils aus einem 60 Meter langen und einem 30 Meter langen Element bestehen, könnte es in den ersten Jahren zu einem ungewöhnlichen Provisorium kommen. Das 60 Meter lange Element könnte alleine eingesetzt werden. Die verbleibenden 30 Meter langen Elemente ließen sich wiederum zu einem 60 Meter langen Fahrzeug zusammenkuppeln.

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„Das ist der nächste Rückschlag auf der Ost-West-Achse“, sagte Andreas Pöttgen (SPD). „Wir wissen jetzt, dass der schwarz-grüne Ratsbeschluss dazu führt, dass die Menschen noch fast das ganze Jahrzehnt gequetscht in der engen Bahn stehen müssen.“ Deutlicher könne man den Stillstand der Stadt nicht spüren.

„Ich hoffe, dass wir eine Lösung finden werden, um bis zur Europameisterschaft doch noch Langzüge einsetzen zu können“, sagt Lino Hammer (Grüne). So ließen sich die Bahnsteige eventuell provisorisch verlängern.

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