Parteispitze der Kölner SPDSusana dos Santos zieht alle Kandidaturen zurück

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Susana dos Santos Herrmann

Susana dos Santos Herrmann

Köln – Susana dos Santos Herrmann wird beim kommenden Parteitag der Kölner SPD am 5. November im Gürzenich für kein Amt kandidieren. „Für eine erneute Kandidatur stehe ich nicht mehr zur Verfügung und beende damit nach gut fünf Jahren meine Arbeit im Vorstand als stellvertretende Vorsitzende“, teilte Dos Santos Herrmann am Freitag mit. Schon im vorigen Juni hatte sie ihre Kandidatur als Parteivorsitzende zurückgezogen. Nun möchte sie auch kein anderes Amt im Parteivorstand bekleiden. Als Grund nennt sie „neue berufliche Aufgaben“, die sich „mit einer leitenden parteipolitischen Funktion nicht vereinbaren“ ließen.

Die SPD wählt am 5. November eine neue Parteiführung. Es soll eine Doppelspitze werden, um die in zwei Lager gespalteten Sozialdemokraten zu einen. Die bisherige Parteichefin Christiane Jäger stellt sich nicht mehr zur Wahl, ebenfalls aus beruflichen Gründen. Dos Santos Herrmann hatte erwogen, gemeinsam mit Fabian Stangier, zurzeit auch stellvertretender Parteivorsitzender, anzutreten. Stangier hat aber inzwischen ebenfalls von einer Kandidatur Abstand genommen. Dem Vernehmen nach hätte Dos Santos Herrmann wenn schon nicht die Parteispitze, dann aber gern ein Amt im erweiterten SPD-Vorstand übernommen. Aus Parteikreisen ist zu erfahren, dass sie dafür allerdings keinen Rückhalt innerhalb der Sozialdemokraten hatte. Daraus zog sie nun offenbar Konsequenzen. Sie werde aber weiterhin aktives Mitglied der SPD bleiben, kündigte Dos Santos Herrmann an.

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Der Parteitag der SPD ist bereits zweimal verschoben worden. Die Sozialdemokraten hatten jeweils die Corona-Pandemie als Grund für die Absagen genannt. Der Parteitag am 5. November findet demnach mit einem Jahr Verspätung statt. Die ehemalige Juso-Chefin Lena Snelting hatte ihre Bereitschaft bekundet, den SPD-Vorsitz zu übernehmen, ebenso die einstige Europawahlkandidatin Claudia Walther. Auch Florian Schuster und Dietmar Eisele gelten Parteikreisen zufolge als mögliche Kandidaten.

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