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Pierre PihlDie Einmann-Band mit den drei Gitarren

Lesezeit 3 Minuten

Pierre Grönlund alias Pierre Pihl tritt als Solokünstler auf, wobei er drei Instrumente gleichzeitig spielt.

Bassspielen mit den Füßen und dabei gleichzeitig zwei Gitarren zupfen – das erscheint unmöglich. Doch nicht für Pierre Grönlund: Der 23-Jährige liebt es, Seiteninstrumente auf ungewöhnliche Art und Weise zu spielen und ihnen so neue Klänge zu entlocken.

Angefangen hat alles vor rund drei Jahren mit dem sogenannten Lap-Tapping – einer Technik des Gitarrenspiels, bei der die Saiten nicht gegriffen sondern nur angeschlagen werden. „Ich habe im Internet ein Video des Gitarrenvirtuosen Andy McKee gesehen. Darin spielt er die Gitarre, während sie auf seinen Knien liegt. Von dieser Technik und dem Sound war ich sofort begeistert“, erinnert sich der Sportstudent. Nach einigen Wochen intensiven Übens hatte er sich die ungewohnte Spielweise dann selbst angeeignet. „Mich hat einfach das Neue gereizt, und ich war mit meinem herkömmlichen Gitarrenspiel an einem Punkt angelangt, an dem ich nicht weiterkam“, sagt der Hobbymusiker.

Mittlerweile beherrscht er das Lap-Tapping besser als die althergebrachte Technik. Vor etwa einem Jahr kam ihm dann die Idee mit dem Feet-Bass: Ein Vorbild hat es dafür nicht gegeben. Grönlund hat die Technik völlig neu entwickelt. Dabei liegt der Bass flach auf dem Boden, und er sitzt auf einem Stuhl davor. Ein Kissen sorgt dafür, dass die Füße auf der Höhe des Griffbrettes sind. „Am Anfang habe ich noch Barfuß gespielt, doch mittlerweile benutze ich Socken – so kann ich besser über die Saiten rutschen und auch leiernde Töne erzeugen. Außerdem ist es wärmer und angenehmer“, sagt der gebürtige Hesse Grönlund.

Pierre Grönlund (23), alias Pierre Pihl, Gitarre, Bass, ist im hessischen Idstein bei Wiesbaden aufgewachsen, studiert Sportmanagement an der Deutschen Sporthochschule in Köln und wohnt in der Südstadt.

Die Musik von Pierre Pihl ist auf der Facebookseite des Künstlers zu hören, außerdem ist gerade die Debüt-CD „Uhjar“ seines Band-Projektes Max und Pierre erschienen. Auf dem Tonträger sind fünf Songs im Duett mit Max Seip und fünf Solo-Lieder von Pihl zu hören. Das Album wird über die Homepage des Duos vertrieben.

Der nächste Auftritt von Pierre Pihl ist am Donnerstag, 7. November, im Kulturcafé Lichtung am Ubierring 13 um 20 Uhr. Der Eintritt ist frei.

www.maxundpierre.de

facebook.com/pierre.pihl

Es dauerte mehrere Monate, bis er dem elektrischen Bass mit den Füßen Töne entlocken konnte, die mit dem Gitarrensound harmonieren. „Mit dem Bass bin ich flexibler in meinem Spiel, und der Sound ist einfach voller“, sagt Grönlund, der auf der Bühne unter seinem Künstlernamen Pierre Pihl auftritt. Pihl ist der Mädchennamen seiner dänischen Mutter. „Mir hat der Klang der beiden Namen einfach gut gefallen“, erklärt der Wahlkölner.

Weicher und warmer Sound

Seine Art zu musizieren hat einen gehörigen Showcharakter. Doch für Grönlund macht es auch musikalisch Sinn: „Ein C-Dur-Akkord mit Lap-Tapping angeschlagen klingt einfach anders als ein gegriffener“, sagt er. Der so erzeugte Sound klinge weicher und wärmer. Darüber hinaus will Grönlund als Musiker unabhängig sein. Neben seinen Solo-Konzerten tritt er mit seinem Jugendfreund Max Seip im Duett als Max und Pierre auf. Doch in seinem Musikstudium ist der 22-jährige Sänger stark eingebunden und steht nicht immer für die gemeinsamen Konzerte zur Verfügung. Darum hat Grönlund seine Einmann-Band um ein Instrument erweitert. Bei einigen Stücken spielt er neben der Akustik-Gitarre noch eine elektrische – mit jeder Hand eine. „Ich bin kein guter Sänger, die zweite Gitarre übernimmt in den Stücken den Gesangspart“, sagt der Musiker.

Zur Aufführung kommen instrumentale Eigenkompositionen. Die bestehen in der Regel aus einer Grundstruktur, die bei Live-Auftritten immer wieder variiert und häufig in Improvisationen mündet. Neben zahlreichen Auftritten in Clubs, Cafés und privaten Veranstaltungen, spielt Pierre Grönlund alias Pierre Pihl regelmäßig auch kleine Gigs als Straßenmusiker.