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Der Monat der Nachbarn

Lesezeit 5 Minuten

Das Team freut sich auf den Nachbarschaftsmonat.

Nippes – Ein unverbindlicher Gruß im Treppenhaus oder am Briefkasten, ein kurzes Gespräch neben den Mülltonnen im Innenhof: Alltag in vielen Mehrfamilienhäusern in den Großstädten, so auch in Köln. Zwar ist der Zustrom der vielen Menschen in die Metropolen weiterhin ungebrochen, doch mit den Neuankömmlingen verändern sich Strukturen und soziales Gefüge in den Veedeln rasant. Für viele ist das ein Problem, Anonymität und Vereinsamung sind gerade für Alleinstehende die Folge.

Der Zusammenschluss der Kölner Bürgerzentren hat diese Entwicklung für sich erkannt und den Mai deshalb zum „Monat der Nachbarn“ erklärt. Der Jahresabschnitt ist nicht zufällig gewählt: Am 24. Mai wird der offizielle europäische Nachbarschafts-Tag begangen. So laden beispielsweise der Deutsche Städtetag und das Bundesfamilienministerium bundesweit zu Festen ein. In Köln wird an insgesamt 14 Orten gefeiert werden, alle Bürgerzentren beteiligen sich. Die Veranstaltungen sollen dabei im Zeichen der Begegnung stehen, wie Helga Gass erklärt. Sie leitet das Bürgerzentrum in Nippes und hat das Programm für den Mai mitentwickelt. „Bei uns erleben wir täglich einen Tag der Nachbarn“, sagt Gass. Die Bürgerzentren mit ihren Veranstaltungen und Räumen dienten vielen Gruppen als Treffpunkt und Ort des Austauschs. Vier der Kölner Häuser werden direkt von der Stadt getragen, die übrigen finanzieren sich in freier Trägerschaft. „Ohne uns würde vielen Menschen etwas fehlen“, ist Gass überzeugt. Um sowohl die Besucher der Brettspielabende als auch die Stammgäste vom Seniorenfrühstück zusammen zu bringen, ist das Programm der Bürgerhäuser für den Nachbarschaftsmonat entsprechend vielfältig. Von einem Ernährungstag in Ehrenfeld bis hin zum argentinischen Freiluft-Tango in der Südstadt sind mehr als 30 Events geplant.

Zudem soll der Monat dazu dienen, die Bürgerhäuser gerade den Neu-Kölnern vorzustellen. Die „Kölner Elf“, der Dachverband aller Kölner Bürgerhäuser, konzentriert sich derzeit darauf, die 14 Häuser als Ganzes bekannter zu machen. Ein neuer Internetauftritt soll dabei helfen, außerdem ist man auf der Suche nach einer neuen Geschäftsführung.

Den unmittelbaren Kontakt zu den Bewohnern der Stadtteile hält auch Tobias Kempf, Leiter des Bürgerzentrums Deutz, für ein Alleinstellungsmerkmal. „Wir sind quasi ein Seismograph für gesellschaftliche Entwicklungen“, sagt er, und bedauert, dass dies seitens der Politik häufig nicht genügend berücksichtigt werde. Zuspruch bekommt er dafür von Oliver Kroh aus der Stadtverwaltung. Er leitet die Abteilung für Bürgerzentren bei der Stadt und spricht sich dafür aus, die Einrichtungen stärker in den Politik-Alltag einzubinden. Ob beim Thema Integration, Wohnungsnot oder Umweltschutz – die Bürgerzentren müssten die ersten Ansprechpartner für Rat und Verwaltung sein, fordert Kroh. Das gesamte Monatsprogramm gibt es im Internet. www.koelnerelf.de

Bürgerzentren holen Menschen in den Veedeln aus der Anonymität heraus

Ein unverbindlicher Gruß im Treppenhaus oder am Briefkasten, ein kurzes Gespräch neben den Mülltonnen im Innenhof: Alltag in vielen Mehrfamilienhäusern in den Großstädten, so auch in Köln. Zwar ist der Zustrom der vielen Menschen in die Metropolen weiterhin ungebrochen, doch mit den Neuankömmlingen verändern sich Strukturen und soziales Gefüge in den Veedeln rasant. Für viele ist das ein Problem, Anonymität und Vereinsamung sind gerade für Alleinstehende die Folge.

Der Zusammenschluss der Kölner Bürgerzentren hat diese Entwicklung für sich erkannt und den Mai deshalb zum „Monat der Nachbarn“ erklärt. Der Jahresabschnitt ist nicht zufällig gewählt: Am 24. Mai wird der offizielle europäische Nachbarschafts-Tag begangen. So laden beispielsweise der Deutsche Städtetag und das Bundesfamilienministerium bundesweit zu Festen ein. In Köln wird an insgesamt 14 Orten gefeiert werden, alle Bürgerzentren beteiligen sich. Die Veranstaltungen sollen dabei im Zeichen der Begegnung stehen, wie Helga Gass erklärt. Sie leitet das Bürgerzentrum in Nippes und hat das Programm für den Mai mitentwickelt. „Bei uns erleben wir täglich einen Tag der Nachbarn“, sagt Gass. Die Bürgerzentren mit ihren Veranstaltungen und Räumen dienten vielen Gruppen als Treffpunkt und Ort des Austauschs. Vier der Kölner Häuser werden direkt von der Stadt getragen, die übrigen finanzieren sich in freier Trägerschaft. „Ohne uns würde vielen Menschen etwas fehlen“, ist Gass überzeugt. Um sowohl die Besucher der Brettspielabende als auch die Stammgäste vom Seniorenfrühstück zusammen zu bringen, ist das Programm der Bürgerhäuser für den Nachbarschaftsmonat entsprechend vielfältig. Von einem Ernährungstag in Ehrenfeld bis hin zum argentinischen Freiluft-Tango in der Südstadt sind mehr als 30 Events geplant.

Zudem soll der Monat dazu dienen, die Bürgerhäuser gerade den Neu-Kölnern vorzustellen. Die „Kölner Elf“, der Dachverband aller Kölner Bürgerhäuser, konzentriert sich derzeit darauf, die 14 Häuser als Ganzes bekannter zu machen. Ein neuer Internetauftritt soll dabei helfen, außerdem ist man auf der Suche nach einer neuen Geschäftsführung.

Den unmittelbaren Kontakt zu den Bewohnern der Stadtteile hält auch Tobias Kempf, Leiter des Bürgerzentrums Deutz, für ein Alleinstellungsmerkmal. „Wir sind quasi ein Seismograph für gesellschaftliche Entwicklungen“, sagt er, und bedauert, dass dies seitens der Politik häufig nicht genügend berücksichtigt werde. Zuspruch bekommt er dafür von Oliver Kroh aus der Stadtverwaltung. Er leitet die Abteilung für Bürgerzentren bei der Stadt und spricht sich dafür aus, die Einrichtungen stärker in den Politik-Alltag einzubinden. Ob beim Thema Integration, Wohnungsnot oder Umweltschutz – die Bürgerzentren müssten die ersten Ansprechpartner für Rat und Verwaltung sein, fordert Kroh. Das gesamte Monatsprogramm gibt es im Internet. www.koelnerelf.de

Tobias Kempf