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Großes Interesse an neuem Seniorenheim

3 min

Zündorf – Die Pläne für ein neues Seniorenzentrum an der Houdainer Straße sind schon lange bekannt, im kommenden Jahr sollen sie nun umgesetzt werden. Auf einem brachliegenden Acker zwischen der Pauluskirche und dem Schwester-Firma-Weg wird die Arbeiterwohlfahrt (AWO) mehrere Gebäude errichten. Neben dem Altenzentrum wird es zudem Mietwohnungen geben. In der Pauluskirche informierte die Geschäftsführerin des AWO-Kreisverbandes Köln, Ulli Volland-Dörmann, die Bürger über das anstehende Bauvorhaben. Und das Interesse war sehr groß.

„Ich freue mich, dass wir neue Nachbarn bekommen“, sagte Pfarrer Rolf Theobold einleitend. Wobei viele der zukünftigen Bewohner auch alte Bekannte sein könnten. Denn zahlreiche anwesende Bürger fragten bereits nach den Voraussetzungen, in der Einrichtung einen Platz zu bekommen. „Leute wollen schon jetzt Plätze haben, das zeigt den Bedarf in Zündorf“, sagte auch Volland-Dörmann. Seit anderthalb Jahren sei man mit der Stadt im Gespräch über den Bau. Doch erst im April hat der Rat den Verkauf des städtischen Grundstücks beschlossen. Deshalb informiere man die Bürger erst jetzt, wo es vertragliche Planungssicherheit gebe, so die AWO-Geschäftsführerin. Gerade Plätze in der stationären Pflege seien rar in Köln. „Deshalb hat uns die Stadt gebeten, möglichst schnell zu bauen und auch mehr als die ursprünglich geplanten 80 Plätze zu realisieren“, so Volland-Dörmann.

Entstehen werden nun 94 vollstationäre Pflegeplätzen, 22 Kurzzeit- und 20 Tagespflegeplätze. Hinzu kommen auf der rund 11 700 Quadratmeter großen Fläche ein ambulanter Pflegedienst sowie 32 freifinanzierte und acht geförderte Servicewohnungen für Senioren. Das sind Wohnungen, die ganz normal angemietet werden können. Die Bewohner können allerdings Leistungen wie Frühstück, Abendessen oder sonstige notwendige Unterstützung im Alltag hinzubuchen.

Neben den Servicewohnungen wird es auch sechs geförderte Wohnungen für Familien geben. Auf einem angrenzenden Areal baut ein anderer Investor zudem noch eine viergruppige Kita, die die AWO später betreiben wird. Geplant sind insgesamt vier Gebäude plus die Kindertagesstätte. Zum Seniorenzentrum werden auch eine Großküche und eine Wäscherei gehören.

„Wir werden fast alle anfallenden Arbeiten selber im Haus durchführen und nicht an Externe vergeben“, so Volland-Dörmann. Was es allerdings nicht geben wird, ist eine Tiefgarage. Die AWO baut 39 Stellplätze, die zur Anlage gehören werden. Hinzu kommen weitere öffentliche Parkplätze, die die Stadt entlang der noch zu bauenden Erschließungsstraßen anlegen wird. Gebaut wird noch eine Straße, die von der Houdainer Straße kurz hinter der Pauluskirche abzweigt und bis zum Schwester-Firma-Weg führt. Dafür wird ein Teil des Schwester-Firma-Weges auch noch weiter ausgebaut. Die neue Straße soll mit Pollern abgesperrt werden, so dass kein Schleichverkehr durch die Wohngebiete entstehen kann, verspricht Volland-Dörmann.

Über die fehlende Tiefgarage waren einige der anwesenden Bürger verärgert. Schließlich seien der Verkehr und die Parksituation schon jetzt sehr angespannt in Zündorf. Dem entgegnete die AWO-Geschäftsführerin: „Unsere Bewohner haben keine Autos.“ Durch den Bau des Seniorenzentrums entstehe also viel weniger zusätzlicher Verkehr, als etwa bei herkömmlichem Wohnungsbau. Baubeginn soll im Sommer 2020 sein. Die Bauzeit ist mit rund zwei Jahren angesetzt, sodass die ersten Mieter – wenn alles glatt läuft – Ende 2022 einziehen könnten.

Ulli Volland-Dörmann, AWO

Ulli Volland-Dörmann, AWO