Iron Maiden als VorbildGalactic Superlords drückten zusammen in Köln die Schulbank

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Kölner Band Galactic Superlords

Die fünf Galactic Superlords waren gemeinsam auf einer Schule

Köln – Manchmal wird die Verortung einer Band innerhalb einer Stilrichtung für die Musiker zur Geduldsprobe. Während für sie selbst die Ausrichtung klar auf der Hand liegt, interpretieren Ersthörer die Musik gerne in einem falschen Kontext. Wenn dann noch der Bandname einen gewissen Spekulationsspielraum lässt, ist die falsche Schublade sperrangelweit geöffnet. Davon können die Galactic Superlords ein Liedchen singen.

Da das Kölner Quintett gelegentlich mit befreundeten Heavy-Metal-Bands auftritt, gibt es hin und wieder erstaunte Reaktionen, wenn dann statt des Erwarteten noch härtere Klänge geboten werden. Innerhalb der Gruppe ist der kleinste gemeinsame musikalische Nenner die englische Band Iron Maiden. Somit ist das Soundgerüst der so genannten New Wave Of British Heavy Metal (NWOBHM) zuzuordnen.

Das Lessing-Gymnasium als Keimzelle der Band

Entstanden in den frühen 1980er Jahren ist die NWOBHM eine Weiterentwicklung der Musik wie sie von Bands wie Deep Purple oder Black Sabbath populär gemacht wurde. Schneller und härter, dabei aber immer melodiös, mit zumeist klarem, hohen Gesang. Und die fünf Bandmitglieder haben eine weitere Gemeinsamkeit. Sie alle besuchten das Lessing-Gymnasium in Zündorf, was die Schule zur Keimzelle der Galactic Superlords macht.

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Erste musikalische Gehversuche in verschiedensten Bands haben alle hinter sich, als Sängerin Katharina Heldt, Gitarrist Dennis Sennekamp und Schlagzeuger Carsten Krohn im Sommer 2014 begannen, miteinander Musik zu machen und erste Songs zu schreiben. Danach geht es Schlag auf Schlag. Alex Miller (Gitarre) und Christian Lantin (Bass) komplettierten die Band.

Für etwa eine Woche ist die der babylonischen Mythologie entstammende Sonnengöttin Šamaš Namenspatin der noch jungen Formation. „Wir waren nicht so richtig glücklich damit“, sagt Sennekamp zur Namensgebung. Als die Suche nach einem anderen Bandnamen im Sande zu verlaufen drohte, hatte Bassist Lantin, eher nebenher, eine Eingebung: „Galactic Superlords“.

Auftritt beim „Sonic Blast“-Festival wird zum Abenteuer

Einer der ersten Auftritte gerät gleich zum großen Abenteuer. Durch persönlichen Kontakt zum Veranstalter bekommt die Band einen Platz beim „Sonic Blast“-Festival an der portugiesischen Atlantikküste. „Ich habe meinen Mitbewohner, der zu der Zeit in Mexiko war, angerufen und ihn gefragt, ob wir seinen VW-Bus haben könnten“, erzählt Heldt. „Den würden wir vermutlich nicht noch einmal bekommen.“ Über 4000 Kilometer Fahrt, mit einem Zwischenstopp für eine Show in Karlsruhe, reißen die Musiker innerhalb einer Woche ab. Finanziert unter anderem durch Crowdfunding.

Drei Jahre arbeitete die Gruppe auf das erste Album hin. Anfang 2017 gehen die Galactic Superlords für eine Woche ins Studio, um das selbstbetitelte Werk aufzunehmen. Alle Bandmitglieder haben dabei fest zugeteilte Aufgaben, um das Projekt voranzutreiben. „Wenn man was werden will, muss man hart arbeiten“, betont Sennekamp. 

So stellt die Band möglichst viel in Eigenleistung her. Sei es das eigene Merchandise oder die Covergestaltung. Inzwischen kommt der zeitliche Aufwand einem Halbtagsjob gleich. „Wir haben eine WhatsApp-Gruppe, die steht eigentlich nie still“, sagt Heldt. „Einer der schönsten Momente war die fertige Schallplatte in der Hand zu halten“, sagt Sennekamp nicht ohne Stolz.

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