Köln im NetzMit Dr. K.-A. von Köln ins All

Versteckt hinter einen Initialen K.A. und dem Bild der Erde aus dem All: der Kölner hinter dem Twitter-Account @DLR_next.
Copyright: Screenshot twitter.com/dlr_next Lizenz
Köln – Der Weltraum – unendliche Weiten. Wir befinden uns im Jahr 2014. Dies ist ein weiteres Abenteuer der „Köln im Netz“-Redaktion, die für den fünften Serienteil auf dem Gelände des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln-Porz unterwegs ist.
Zahlreiche Kölnerinnen und Kölner bringen die Stadt, das Flair der Veedel und die kölsche Lebensart ins Netz. In unserer Serie stellen wir in loser Folge die Menschen hinter bekannten und weniger bekannten Kölner Blogs, YouTube-Kanälen, Twitter-, Facebook- oder Instagram-Accounts vor.
Haben Sie einen Vorschlag, wer unbedingt darin auftauchen sollte? Dann schreiben Sie uns eine Mail an community@ksta.de oder kontaktieren Sie uns über Twitter oder Facebook.
Wie das Raumschiff Enterprise, dessen Intro wir hier ein wenig abgewandelt haben, dringen auch wir in faszinierende Welten vor – in die Welt von Dr. K.-A., dem Mann hinter dem Twitter-Account @DLR_next. Wir dürfen ihn in seinem Büro besuchen.
Seit 2011 nimmt Dr. K.-A. seine Gefolgschaft in dem Kurznachrichtendienst von Köln aus mit ins All. Er meldet sich mit Updates über die Arbeit der Astronauten auf der Internationalen Raumstation ISS, twittert Satellitenbilder und erklärt astronomische Fachbegriffe und Himmelsphänomene wie im Dezember 2013 den Kometen ISON. Oft witzig, manchmal frech, auf jeden Fall unterhaltsam und lehrreich. Mehr als 11.000 Twitterer lesen mittlerweile mit.
Manchmal lässt Dr. K.-A. die Follower auch einen kleinen Blick auf sein unmittelbares Umfeld werfen, postet zum Beispiel Fotos aus dem Bürofenster oder von der Dienstreise. Ihn selbst bekam man bislang nicht zu Gesicht.
Wie wird man zum Twitter-Weltraum-Experten, wollen wir von ihm wissen, als wir ihm endlich gegenübersitzen – und erleben eine Überraschung: Physik oder Astronomie, nein, das habe er nie studiert, gesteht uns Dr. K.-A. Ja, aber der Doktortitel ..?
K.-A. ist Doktor der Politikwissenschaft, arbeitete als Journalist und schrieb unter anderem über Wissenschaftshemen, bevor er vor über 25 Jahren zum DLR nach Köln wechselte. „Seitdem habe ich als Pressereferent viele Astronauten betreut und mich auch mittels ‚Star Trek‘ intensiv weitergebildet“, schmunzelt er. Viele Fragen kann er aus der langjährigen Berufserfahrung beantworten – und wenn es ins Detail geht, zieht er auch schon mal einen seiner DLR-Kollegen zurate.
An seinem Schreibtisch in Köln blickt Dr. K.-A. auf zwei Computermonitore. Auf einem hat der den deutschen Astronauten Alexander Gerst immer im Blick, es laufen der Livestream von der ISS und die Twitter-Timeline. Auf dem anderen Monitor sehen wir das, was der Doktor beruflich sonst so macht. Denn der @DLR-next-Account ist nur ein kleiner Teil seiner Arbeit. Vor allem ist K.-A. für die Nachwuchsförderung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt zuständig. Er entwickelt Unterrichtsmaterial für Schulen, koordiniert die vielen Schülerlabore des DRL und konzipiert Förderprogramme für Studierende und Doktoranden. Und weil das Internet und die Sozialen Netzwerke für den Nachwuchs eben eine große Rolle spielen, habe er die Internetseite www.dlr.de/nextins Leben gerufen, zu der auch der Twitter-Account @DLR_next und eine Facebook-Seite gehören, sagt K.-A.. „Um zu zeigen, dass Physik und Technik alles andere als trocken sind – und dass hier faszinierende und für die Zukunft wichtige Themen bearbeitet werden.“
Anders als auf den Hauptkanälen des DLR werden auf www.dlr.de/nextInformationen zur DLR-Forschung jugendgerecht serviert: wissenschaftlich fundiert, aber mit interaktiven Spielen, Erklär-Videos und verständlichen Grafiken.
Doktor K.-A. nimmt uns mit auf einer kleine Besichtigungstour durch „seine“ Raumfahrt-Welt. Nur ein paar Meter sind es von seinem Büro bis zum Europäischen Astronautenzentrum. Wir klettern mit ihm in die verschiedenen Simulatoren, in denen sich auch Astronaut Alexander Gerst auf die Arbeit an Bord der Raumstation ISS vorbreitet hat. „Jeder Handgriff wird hier einstudiert“, erklärt der Doktor. In einem großen Tauchtank liegen Unterwasser-Versionen der ISS-Module. „Hier wird den Astronauten das Gefühl von Schwerelosigkeit vermittelt, so dass sie sich auf Weltraumspaziergänge vorbereiten können.“ Nur an wenigen Orten der Welt gibt es solche Anlagen. „In Houston, in Moskau und eben auch in Köln.“
Dr. K.-A. ist sichtbar stolz. Er spricht gern über seine Arbeit. Dass sie ihm Spaß macht, merkt man den jungen DLR-Kanälen im Netz deutlich an. Private Einblicke? Der Doktor winkt ab. Und er will es im Netz bei seinem Pseudonym belassen. Was er derzeit allerdings nur schwer verheimlichen kann: Sein Herz schlägt nicht nur für die unendlichen Weiten des Weltraums, sondern mindestens genauso sehr für Fußball. Wem er am Donnerstagabend die Daumen drückt - ganz klar:
Neuste Tweets von Dr. K.-A.: