Kölner KarnevalAuch das Porzer Dreigestirn bekommt eine zweite Session

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Porzer_Dreigestirn2023

Den Vertrag haben sie für  2022 unterschrieben, nun dürfen sie auch 2023 ran: Markus Lüsgen (l.), Johanna Langel und André Urban.

Köln-Porz – Markus Lüsgen muss aufpassen, dass er auch die Feiertage in diesem Jahr nicht all zu sehr mit Gaumenfreuden genießt. Denn: Auch im nächsten Jahr muss das Ornat des designierten Porzer Prinzen sitzen. Ja, richtig gelesen: Auch in 2023 muss das Ornat sitzen. Denn das derzeit noch designierte Porzer Dreigestirn soll nicht nur diese Session, sondern auch in der kommenden die närrischen Herrscher von Porz sein.

Darauf haben sich der Festausschuss Porzer Karneval, seine angeschlossenen Gesellschaften und das designierte Trifolium um Markus Lüsgen (Prinz), André Urban (Bauer) und Johanna Langel (Jungfrau) verständigt. „Wir sind allen in der jecken Porzer Karnevalfsamillich dankbar“, sagt Markus Lüsgen.

„Ein solidarischer Akt“

Die Chance, im kommenden Jahr vielleicht eine halbwegs, normale Session feiern zu können, freut ihn. „Wenn Corona es zulässt, wollen wir voller Elan und Euphorie durchstarten.“ Einen großen Dank schickt Lüsgen dabei im Namen seiner Mitstreiter und seiner Heimatgesellschaft, der Fidelen Grön-Wieße Rezag, in Richtung Urbacher Räuber. Denn die werden mit ihrem auserkorenen Dreigestirn nun erneut in die Warteschleife geschickt.

Für Räuber-Präsident Thomas Diekmann ein solidarischer Akt. Schließlich könnte auch das Trifolium aus den eigenen reihen in der jetzigen Situation stecken, dass keine Veranstaltungen stattfinden, bei denen das Porzer Dreigestirn das Brauchtum ausleben kann. „Gemeinsam, miteinander, füreinander – das soll nicht nur so daher gesagt, sondern auch gelebt werden.“ Im Vordergrund solle der Porzer Karneval stehen, dessen Aushängeschild das Trifolium ist. „Da können wir die drei doch nicht mit einem kleinen Auftritt am Elften im Elften abspeisen“, so Diekmann. Der auserkorene Prinz und Bauer aus den eigenen Reihen könnten noch eine Session warten.

Keine Selbstverständlichkeit. Schließlich muss die Vereinbarkeit mit dem Beruf vorhanden sein. Deswegen stehen die Trifolien meist immer schon eine einige Zeit fest. Wird geschoben, wie jetzt beschlossen, zieht das eine Kettenreaktion nach sich. Deswegen gilt der Dank „den Urbacher Räubern und allen Gesellschaften, die die Jahre darauf ihre Dreigestirne gemeldet haben und nun bereit sind, den Traum unseres designierten Dreigestirns nicht zerplatzen zu lassen“, heißt es in einer Mitteilung des FAS. Dessen Geschäftsführer Holger Harms spricht von guten Gesprächen, die es in der jüngsten Vergangenheit gegeben habe und auch noch geben werde.

Proklamation soll stattfinden

Denn so ganz hat der Dachverband der Porzer Karnevalisten die Session noch nicht abgehakt. „Hierzu gibt es Gespräche mit den Gesellschaften, die ihre eigenen Veranstaltungen abgesagt haben“, sagt Harms. Denn trotz anhaltender Pandemie, der Wunsch der Menschen sei, schöne Momente zu erleben. „Und dazu gehört unser Brauchtum“, sagt Harms. Er betont wiederum, dass das nicht heißt, auf Teufel komm raus zu feiern, sondern, immer mit Blick auf die Gesundheit der Menschen, das versuchen, was möglich sein kann und was erlaubt ist.

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Dazu zählt auch eine Proklamation des designierten Porzer Dreigestirns. Die soll stattfinden, doch gilt es noch das Wie zu klären. Daran arbeiten nicht nur der FAS-Vorstand, sondern auch die Gesellschaften innerhalb des Dachverbandes. Deswegen gibt es weitere Gespräche. „Ideen sind da“, sagt Holger Harms. Ins Detail könne er aber noch nicht gehen. Nur so viel: „Eine Veranstaltung via Internet-Stream wird es nicht geben.“

Es bleibt also noch viel zu tun. Auch für Markus Lüsgen, nicht nur in Funktion als designierter Prinz, sondern auch als Schatzmeister der Rezag. Denn die Sitzungen, die abgesagt worden sind, müssen abgewickelt werden. „Jeden Tag erreichen mich zu dem Thema rund 100 E-Mails.“ Ehrenamt kann eben auch etwas stressig sein. Der Griff zur Schokolade ist aber tabu. Das Ornat muss ja auch im neuen Jahr noch sitzen.

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