Musik, Drogen, MüllÄrger um illegale Partys rund ums Kölner „Techno-Haus“

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Versteckt hinter dichtem Gebüsch liegt das Haus in Poll, dessen zeitweilige Bewohner viel Lärm und Müll produzieren.

Poll  – Illegale Partys mit Krach bis in die Morgenstunden nerven Nachbarn am Wasserfeld seit Monaten. Sie ärgern sich über jede Menge Müll rund ums „Techno-Haus“, der nach solchen Partys zurückbleibt, und über Belästigungen durch vermutlich drogenabhängige Nutzer des unbewohnten Hauses. „Es ist bei Tag und Nacht furchtbar laut und auf ihren Wegen durchs Wohnviertel benehmen sich manche Besucher des Hauses sehr daneben“, berichten zwei Frauen, die beim Spaziergang mit ihren Hunden lieber einen Bogen um das zugewachsene Gelände gegenüber der Kleingartenanlage machen.

Auch am Nachmittag übertönen die Beats lauter Musik vom Partyhaus-Grundstück mühelos das Autobahndröhnen, „und nachts ist es oft noch schlimmer“, sagen die Anwohnerinnen.

Dringlichkeitstantrag der Politik

Auf Initiative der SPD-Fraktion hat die Porzer Bezirksvertretung jetzt einen gemeinsamen Dringlichkeitsantrag einstimmig beschlossen. Dieser fordert die Stadtverwaltung zu Aktivitäten auf, um die Zustände zu verändern.

In der Begründung heißt es, der Anwohnerschaft zufolge sei zu beobachten, dass die Aktivitäten im „Partyhaus“ wieder zunehmen und die Zahl der Menschen, die das Haus frequentieren, steigt. Dies vermutlich auch aufgrund der Jahreszeit bedingt fallenden Temperaturen und der Zunahme der Schlechtwetterphasen.

Nachbarn fühlen sich alleingelassen 

Die Nachbarschaft fürchte, mit allen Problemen, die sich aus der Nutzung des Hauses ergeben – Lärm, Vermüllung, offensiver Drogenkonsum (auch auf dem nahe gelegenen Spielplatz), Urinieren im öffentlichen Raum, illegale Abholzung auf städtischem Gelände und so fort – alleingelassen zu werden und erwartet in der Winterzeit massive Beeinträchtigungen. „Das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die Behörden schwindet zusehends, zumal auf dem Grundstück Feststellungen bezüglich Straftaten wie Diebstahl, Hehlerei, Betäubungsmittelkonsum sowie zahlreicher weiterer Verstöße gemacht wurden und sich hieraus keinerlei Konsequenzen ergeben“, führt der Antrag zur Bezirksvertretungssitzung aus.

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Eine aktuelle Mitteilung der Verwaltung bezeichne das Grundstück als ein „stark vermülltes Gelände mit einer heruntergekommenen Baracke“ sowie einem baufälligen Nebengebäude“, macht die Fraktion deutlich.

Die Anwohnenden litten schon lange darunter. SPD-Fraktionschef Simon Bujanowski sagte: „Wir stehen in Kontakt mit Anwohnerinnen und Anwohnern, Polizei und Verwaltung. Trotzdem ist es seit Monaten nicht gelungen, bei diesem Thema weiterzukommen."

Regelmäßige Kontrollen

„Die Terrorisierung der Anwohnenden muss endlich ein Ende haben.“ Jetzt sei die Verwaltung am Zug, regelmäßige Kontrollen könnten „nur der Anfang sein“. Bezirksvertreterin Bettina Jureck verlangt Taten. „Die Verwaltung hat sich eindeutig geäußert: Wohnen und Partys sind auf dem Gelände nicht erlaubt. Wir fordern, dass die Stadt jetzt auch ebenso so klar handelt.“

Das Grundstück befinde sich in Privatbesitz. Aber die Stadtverwaltung könne trotzdem tätig werden und die Besitzer auffordern, das Grundstück zu sichern, etwa durch einen Zaun. „Notfalls kann die Verwaltung diese Maßnahme selbst vornehmen. Das fordern wir jetzt ein“, sagt die Bezirksvertreterin. Entscheidend sei „die konsequente Sicherung des Geländes“.

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