Neuer Modeladen in Köln-Poll„Die schöne Müllerin“ folgt auf „Lady Chic“

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Yvonne Müller vor ihrem Geschäft

Köln-Poll – Nach dem passenden Namen für ihre neue Boutique auf der Siegburger Straße 306 musste Yvonne Müller nicht lange suchen. „Die schöne Müllerin“, nach dem deutschen Heimatfilm von 1954, bot sich als Namensgeberin geradezu an. Schließlich vereint sie ihren Nachnamen aufs Schönste mit dem Filmtitel und verweist obendrein noch auf ihr Faible für Dirndl.

„Die schöne Müllerin“ ist allgegenwärtig

Trachten hat die Jungunternehmerin zwar nicht in ihrem Sortiment, bei der Eröffnung brachten Paula und Mara Müller die Dirndl-Liebe ihrer Mutter dennoch stilecht zur Geltung. „Die schöne Müllerin“ ist im Laden von Yvonne Müller allgegenwärtig. An den Wänden hängen gerahmte Szenen- und Standbilder aus dem Heimatfilm. Auf ein Original-Filmplakat aus dem Internet ist sie besonders stolz. Auch der gleichnamige Liederzyklus von Franz Schubert aus dem Jahre 1823 ist mit einer Partitur vertreten. Trotz der Reminiszenzen an längst vergangene Zeiten ist ihre Ware kein bisschen altbacken.

Tragbare Mode ohne große Marken

Chic bis ausgefallen präsentiert sich ihre Damenmode auf Ständern und Puppen, bei den Herren dominieren sportliche Designs. Wer tragbare Mode ohne große Labels sucht, ist bei der 43-Jährigen richtig. „Mein Sortiment besteht aus überwiegend trendiger und bequemer Mode für 25- bis 60-Jährige“, sagt sie über ihre breitgefächerte Zielgruppe. Ihre Waren bezieht die in Deutz geborene Halb-Spanierin aus einem Mode-Outlet in Neuss.

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Yvonne Müller bei der Eröffnung mit Mutter und Töchtern

Dass die Optik ins Geschäftskonzept passt, reicht Yvonne Müller allerdings nicht. „Niveau und Qualität sind mir wichtig“, betont sie. Bezahlbar ist ihre Auswahl obendrein. Mit 129 Euro ist ein sportiver Herrenparka das teuerste Stück in ihrem Laden, ein Schal für knapp 15 Euro das preiswerteste.

In der Möbelbranche gestartet

Als gelernte Einzelhandelskauffrau startete Yvonne Müller ihre gut 25-jährige Karriere in der Möbelbranche. Mit einem Studium in der Möbelfachschule bildete sie sich zur „staatlich geprüften Betriebswirtin“ weiter. Bei Hülsta, einem Möbel-Produzenten aus dem Münsterland, war sie im Außendienst tätig, unter anderem arbeitete sie in der Telefonakquise. „Damals habe ich festgestellt, dass mir der direkte Kontakt zu den Kunden fehlt“, erinnert sie sich. Bei ihren ersten Erfahrungen in der Modebranche – sie hatte zwischenzeitlich in einer Boutique in Rodenkirchen gearbeitet – war das deutlich anders gewesen.

Müller übernahm die Boutique „Lady Chic“

Ein Zettel im Fenster von Gisela Oberles Boutique „Lady Chic“ öffnete ihr schließlich die Tür zur Selbstständigkeit. Als Yvonne Müller las, dass Oberle zum 30. September schließen wolle, fasste sie den Entschluss, das Geschäftslokal zu übernehmen. Nur sechs Wochen später eröffnete sie „Die schöne Müllerin“ – mit Gisela Oberle als Ehrengast. „Ich muss sagen, der Laden ist ihr wirklich gut gelungen“, attestiert sie der Nachfolgerin. Tochter Anja Oberle stimmt dem Urteil ihrer Mutter zu. „Ganz wunderbar“, meint sie, vertieft in die Herrenauslage. Kleider, Mäntel und Blusen wechseln den Besitzer, vieles war schon vor der offiziellen Eröffnung reserviert worden.

Auf Kundenwünsche reagiert Yvonne Müller prompt. „Das Kleid in Größe 44? Eine andere Farbe? Ich kümmere mich darum!“, flötet die kommunikationsstarke Geschäftsfrau durch ihr 70 Quadratmeter großes Reich. Herrenmode nahm sie erst in letzter Minute ins Inventar auf, die Poller Männerwelt hatte den Missstand mit den Worten „Und was ist mit uns?“ angemahnt. 

Ehemann half bei der Vorbereitung

Dass „Die schöne Müllerin“ ihre Türen zeitig und in voller Pracht öffnen konnte, ist nicht zuletzt der Unterstützung ihrer Familie zu verdanken. Ehemann Michael Psaar werkelte noch bis tief in die Nacht an der Einrichtung, die Töchter und Nichte Annalena halfen im Vorfeld, wo es ging. Yvonne Müllers Nachname geht übrigens auf ihre erste Ehe zurück. „Schon damals nannten mich alle ’die Müllerin’“, erzählt sie. Von ihrem Markenzeichen wollte sie auch im Bund mit Michael Psaar nicht lassen – und behielt die geliebte „Müllerin“ einfach bei.

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