„Ein trauriges Bild“Bürger können sich an Umgestaltung der Bahnhofstraße in Porz beteiligen

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Die Bahnhofstraße in der Porzer Innenstadt am Dienstag, 24. Oktober 2023.

Die Bahnhofstraße in der Porzer Innenstadt soll umgestaltet werden.

Die Entwicklung der Porzer Innenstadt und ihrem Umfeld geht weiter. Bald startet die nächste Öffentlichkeitsbeteiligung. Thema: die Umgestaltung der Bahnhofstraße.

Die Worte von Brigitte Scholz sind ehrlich: „Jetzt gerade aktuell ist es ein trauriges Bild.“ Die Leiterin des Amtes für Stadtentwicklung und Statistik meint damit die Bahnhofstraße in der Porzer Innenstadt. Deren Erscheinungsbild soll sich im Zuge der Entwicklung rund um die sogenannte Neue Mitte Porz ändern. Bei der geplanten Umgestaltung sollen viele Dinge berücksichtigt werden.

Das Thema Klimaerwärmung gehört genauso dazu wie die Themen Barrierefreiheit und Beleuchtung. Durch eine Neugestaltung soll die Fußgängerzone Bahnhofstraße aufgewertet werden. Verbessert werden solle auch die Aufenthaltsqualität. Bei all diesen Punkten sind die Bürgerinnen und Bürger gefragt. Im Rahmen einer Öffentlichkeitsbeteiligung.

Neue Porzer Mitte: Bürgerbeteiligung zur Bahnhofstraße startet am 30. Oktober

Die startet am Montag, 30. Oktober, gibt Brigitte Scholz in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung (BV) Porz bekannt. Bis einschließlich Sonntag, 12. November, sollen Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit haben, Hinweise und Ideen zu geben, was ihnen bei der Umgestaltung besonders wichtig ist, was neu geschaffen oder erhalten werden und auf welche Orte bei der Umgestaltung ein besonderer Fokus gelegt werden soll.

Beteiligen können sich die Bürgerinnen und Bürger auf unterschiedliche Weise. So wird auf der Bahnhofstraße ein Briefkasten aufgestellt. Bei dem sind Broschüren hinterlegt, welche herausgetrennt und ausgefüllt in den Beteiligungsbriefkasten eingeworfen werden können. Des Weiteren gibt es zwei Termine vor Ort. Am Freitag, 3. November, sind in der Zeit von 15 bis 18 Uhr städtische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit einem Stand vor Ort. Tags darauf am Samstag, 4. November, von 12 bis 15 Uhr. Auch gibt es die Möglichkeit, sich online an der Umfrage zu beteiligen. Die Ergebnisse der Öffentlichkeitsbeteiligung sollen im weiteren Prozess in die Umgestaltung der Bahnhofstraße einfließen.

CDU kritisiert Verfahren bei Porzer Bürgerbeteiligung

Stefan Götz, Fraktionschef der CDU, kritisierte in der BV-Sitzung, dass die Öffentlichkeitsbeteiligung „sehr allgemein gehalten“ sei. Er hätte sich gewünscht, dass die Verwaltung schon Planungen vorstellt, zu denen die Bürgerinnen und Bürger Stellung nehmen können. Bei dem jetzt gewählten Verfahren wüsste er nicht, „wie uns das in der Diskussion weiterhilft“. Scholz erwiderte, dass es verschiedene Möglichkeiten der Öffentlichkeitsbeteiligung gebe. Jetzt habe sich die Verwaltung für diese Variante entschieden. Beim Rheinboulevard sei das anders gewesen. Da habe es Planungen gegeben, die durch die Öffentlichkeitsbeteiligung „nachjustiert“ worden seien.

Und dieser überarbeitete Entwurf soll der Politik in einem Fachgespräch am 30. Oktober erörtert werden. Baubeschluss für dieses Projekt ist für das erste Halbjahr 2024 angedacht, sagte Scholz. Erst dann könne die Stadt den Förderantrag stellen.

Fördermittel in Höhe von 18 Millionen Euro

Das hat sie bei anderen Projekten bereits getan. Bewilligt wurden unter anderem schon 1,1 Millionen Euro für sogenannte flankierende Maßnahmen. So soll ein Quartiers- und Zentren-Management starten, das für die Bürgerschaft, aber auch für den Einzelhandel in Porz-Mitte, Verfügungsfonds koordiniert und die Menschen zusammenbringt. „Für die Neugestaltung der Parkanlage Glashüttenstraße erwarten wir den Bewilligungsbescheid in den nächsten Wochen“, sagte Amtsleiterin Scholz. Hier wurden nicht nur Fördermittel vom Land, sondern auch von der EU beantragt. Brigitte Scholz spricht von 4,6 Millionen Euro, die dann zur Verfügung stünden. Spatenstich für dieses Projekt solle dann im Herbst des kommenden Jahres sein. „Sie sehen, wir haben durch das ISEK viel angeschoben“, betonte Scholz.

Das ISEK ist das Integrierte Stadtentwicklungskonzept. Durch das hat die Stadt Köln erste die Möglichkeit, Fördermittel zu beantragen. Insgesamt rechnet die Stadt mit Fördermitteln in Höhe von 18 Millionen Euro. Die Entwicklung der Porzer Innenstadt und ihrem Umfeld ist mit Kosten in Höhe von rund 30,1 Millionen Euro beziffert.

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