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Porzer ArchivLeiterin Daniela Wagner gibt Schätze frei

Lesezeit 2 Minuten

Mit Ziegenhaarbürstren werden Verschmutzungen entfernt.

Lind – Als das Gebäude des Kölner Stadtarchivs einstürzte, lagen auch die gesamten Bestände des früheren Porzer Stadtarchivs unter Schutt und Trümmern begraben. Wie die übrigen Bestände sind die Porzer Unterlagen geborgen worden, wurden und werden Stück für Stück getrocknet, digital erfasst und identifiziert, ihr Zustand nach dem Einsturz wird gerichtsfest dokumentiert, sie werden gereinigt und bei Bedarf restauriert.

Die richtigen Fragen

Im Restaurierungs- und Digitalisierungszentrum des städtischen Archivs sind zwei Drittel aller geborgenen Güter bereits erfasst und 1,7 Millionen Objekte digitalisiert – vom Dokumentenschnipsel bis zu kompletten Textsammlungen. Vieles ist für Interessenten benutzbar – darunter etliches aus dem ehemaligen Porzer Archiv.

„Wir wollen, dass diese Porzer Bestände den Bürgern wieder zugänglich sind und so die Ortsgeschichte lebendig bleibt“, sagt Daniela Wagner. Die promovierte Historikerin und Archivarin ist seit Ende Januar für diesen Bestand verantwortlich. Zuvor ordnete sie den nach dem Einsturz gesicherten „zentralen Bestand 400“ – die Zentralregistratur der Stadt Köln vom Beginn der preußischen Herrschaft an bis 1883.

Die neue Direktorin Dr. Daniela Wagner.

Wagner lobt den vorbildlichen Aufbau des Porzer Archivs. Vieles aus dem Bestand sei zum Glück fast unversehrt. Wer Archivalien – abgesehen von Personendaten – einsehen will, muss dafür heutzutage in den meisten Fällen kein „berechtigtes Interesse“ mehr nachweisen, sondern nur die richtigen Fragen stellen. „Das Gesuchte so genau wie möglich spezifizieren“, empfiehlt Wagner Interessenten, die sich zur Einsicht anmelden sollen (siehe: Archiv-Nutzung). Im Lesesaal an der Frankfurter Straße 50 können Bestände dann zugänglich gemacht werden.

Ausstellung zur Wahner Heide

Das Interesse der Bürger an den vielfältigen historischen Schätzen des Porzer Archivs soll ein Tag der offenen Tür am Samstag, 1. Juli, beleben. Wie Claudia Tiggemann-Klein von der Pressestelle des histosischen Archivs berichtet, wird dabei in der Linder Außenstelle eine Ausstellung zur Wahner Heide eröffnet.

Tiggemann-Klein, die in früheren Jahren das Porzer Archiv betreut hat, spricht voller Vorfreude von der Schau, an deren Zusammenstellung auch Heimatforscher Benno Krix mitwirkt. Besucher erwartet ein Panorama an Erinnerungen von der Gründung des Schießplatzes vor 200 Jahren über Naturschutz bis hin zur Forschung beim DLR und dem modernen Luftfahrtbetrieb am Flughafen.

Archiv-Nutzung

Allgemeine Fragen beantwortet das Historisches Archiv, Heumarkt 14, per Mail oder unter tel . 0221/221-24455.

Information zu Beständen und Anmeldung im Lesesaal per Mail oder unter Tel. 0221/221-23669

historischesarchiv@stadt-koeln.de

lesesaal.hastk@stadt-koeln.de

www.stadt-koeln.de/historisches-archiv