Nach Angriff auf Band in KölnPolizei nimmt ersten Verdächtigen fest

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Die Band „Opium fürs Volk“ bei einem Konzert am Samstag (20. Januar) in der Groove Bar in Porz-Wahn.

Die Band „Opium fürs Volk“ bei einem Konzert am Samstag (20. Januar) in der Groove Bar in Porz-Wahn.

Nach einem Live-Auftritt der Band „Opium fürs Volk“ haben Unbekannte die Gruppe auf der Straße angegriffen. Die Polizei äußert sich mit ersten Erkenntnissen. 

Die Toten-Hosen-Tribute-Band „Opium fürs Volk“ ist laut eigenen Angaben nach einem Konzert in der Groove Bar in Porz-Wahn am vergangenen Samstag (20. Januar) auf der Straße von Unbekannten angegriffen worden, wie sie in einem Facebook-Beitrag öffentlich machte. Drei Bandmitglieder wurden verletzt. Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ nahm die Polizei noch in der Nacht einen ersten Verdächtigen fest.

Mehrere Personen sollen „Opium fürs Volk“ auf dem Rückweg zu ihrem Hotel von hinten angegriffen und erst aufgehört haben, als die Band die Polizei rief. Sänger Andreas Cruañas sei dabei unerwartet ins Gesicht geschlagen und seine Lippe tief gespalten worden. Sie musste mehrmals genäht werden.

Wir sind völlig fassungslos über diesen sinnlosen Ausbruch roher Gewalt.
Opium fürs Volk

„Zwei weitere von uns haben ein blaues Auge, eine dicke Nase und ein eingerissenes Ohr“, heißt es außerdem im Facebook-Post. „Opium fürs Volk“ kündigte deshalb an, ihre anstehenden Konzerte im Kulttempel Oberhausen und im Musiktheater Rex in Bensheim abzusagen. Mittlerweile gibt es für beide Auftritte Ersatztermine.

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Köln-Porz: „Opium fürs Volk“ meldet sich nach Angriff mit emotionalem Statement an Fans

„Wir sind völlig fassungslos über diesen sinnlosen Ausbruch roher Gewalt und wissen gerade selbst nicht, wie wir das einordnen sollen. Wir sind jetzt alle wieder zu Hause und den Umständen entsprechend geht es halbwegs. Wir sortieren uns jetzt erstmal und melden uns in Kürze“, schrieb die Band einen Tag nach dem Vorfall in einem emotionalen Statement. 

Am Dienstag (23. Januar) wendete sie sich wie angekündigt erneut an ihre Fans und bedankte sich für die große Anteilnahme, die ihnen sehr viel bedeute. „Über die Resultate des Angriffs haben wir schon geschrieben, Bilder davon ersparen wir euch bewusst, das sieht stellenweise sehr grob aus! Die Schmerzen lassen glücklicherweise nach, die Verletzungen heilen langsam ab. Wie es bisher aussieht, wird alles wieder werden und bis auf eine Narbe nichts zurückbleiben“, resümieren die Mitglieder.

Dennoch sei es schwierig, das Erlebte psychisch zu verarbeiten: „Wir fragen uns nach dem Warum (Antwort: Wir waren zur falschen Zeit am falschen Ort). Wir sind froh, dass nicht noch Schlimmeres passiert ist (auch wenn es schlimm genug ist). Und wir fragen uns nach der Gerechtigkeit (haben aber wenig Hoffnung, dass die Täter geschnappt werden).“ Die Groove Bar stellten in einem Facebook-Post klar, dass die mutmaßlichen Schläger „definitiv nicht zum Publikum“ des Konzerts gehörten.

Die Polizei äußerte sich auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“ am Freitag zu dem Vorfall. Die Beamten seien gegen vier Uhr in der Tatnacht alarmiert worden. Daraufhin sei eine Nahbereichsfahnung durchgeführt worden, bei der die Polizei einen Mann angetroffen habe. Dieser werde aktuell auch als Hauptverdächtiger geführt. Ermittelt werde wegen des Verdachts auf gefährliche Körperverletzung. Zum Motiv und den Hintergründen der Tat könne man zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts sagen.  

„Opium fürs Volk“, benannt nach einem Album der Toten Hosen, spielt bereits seit vielen Jahren zusammen und beschreibt sich selbst als „die wahrscheinlich beste Die Toten Hosen Tribute Band Deutschlands.“ Die Mitglieder der Gruppe stammen aus Hessen und sind bekannt für ihre Live-Auftritte. 

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