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RecyclingKölner Schulen sammeln Elektroschrott für den Umweltschutz

Lesezeit 3 Minuten
Viele Schüler stehen zusammen und schauen in die Kamera.

Das „E-Waste Race“ soll das Umweltbewusstsein von Schülerinnen und Schülern fördern.

Schülerinnen und Schüler von zehn Kölner Schulen messen sich beim „E-Waste Race“. NRW-Umweltminister Oliver Krischer unterstützt das Projekt.

Am Donnerstag ist unter Beteiligung von zehn Kölner Schulen ein Wettbewerb zum Recycling von Elektroschrott gestartet. Beim „E-Waste Race“ sammeln Schülerinnen und Schüler vier Wochen lang kaputte Elektrogeräte und setzen sich dabei mit nachhaltigem Handeln für ein besseres ökologisches Bewusstsein auseinander.

Welche Schule den meisten Schrott zusammenbekommt, gewinnt einen Schulausflug. Nach Ende des Wettbewerbs sammelt das Entsorgungsunternehmen Remondis den Elektromüll und recycelt ihn ordnungsgemäß.

Unterstützung für das Kölner Projekt durch die Landesregierung

Bei der Auftaktveranstaltung in der Schule Auguststraße in Nippes war auch Landesumweltminister Oliver Krischer (Grüne) anwesend, unter dessen Schirmherrschaft das „E-Waste Race“ läuft. Schüler der sechsten und siebten Klasse an der Schule Auguststraße, die am Wettbewerb teilnehmen, versammelten sich in einem Klassenraum.

Schulleiter Jean-Dirk Rathke begrüßte die Kinder und betonte die Wichtigkeit dieses Recycling-Projekts, insbesondere aufgrund der seltenen Edelmetalle, die in Elektrogeräten verbaut sind. „Da ist es naheliegend, zu Hause oder in der Nachbarschaft nach Elektroschrott zu suchen.“

Drei Männer und eine Frau stehen vor einem Banner.

(v.l.) Bernd Engelin von der Zurich Kinder- und Jugendstiftung, Schulleiter Jean-Dirk Rathke, Stellvertreterin Gaby Schlitt und Landesumweltminister Oliver Krischer.

Verschwendung von Edelmetallen durch Elektroschrott

Laut einer Studie der britischen Universität Plymouth befinden sich in gängigen Handymodellen allein rund 36 Milligramm Gold. Der Branchenverband Bitkom schätzte 2020 die Zahl ungenutzter Smartphones in Deutschland auf 200 Millionen. Das entspricht einem Wert von fast 400 Millionen Euro an herumliegendem Gold.

Diese Verschwendung an Edelmetallen sieht Oliver Krischer kritisch. Er betonte, die Schülerinnen und Schüler seien nun in der Verantwortung, Elektroschrott einzusammeln. „Ihr seid die Botschafter, die das Recycling voranbringen müssen“, sagte Krischer. „Das führt dann dazu, dass im Kongo nicht der Regenwald gerodet wird und Kinder in Minen arbeiten müssen.“

Bernd Engelien von der Zurich Kinder- und Jugendstiftug, die den Wettbewerb unterstützt, sagte, das „E-Waste Race“ sensibilisiere für Themen, die für Kinder „auch außerhalb der Schule und für die Zukunft relevant“ seien. „Legt Euch ordentlich ins Zeug“, appellierte Engelien.

Viel Begeisterung bei den Kölner Schülern

Gefragt nach ihrer Vorgehensweise für den Wettbewerb, sagten die Schülerinnen und Schüler, sie würden nun mit Plakaten Werbung für ihr Vorhaben machen und bei Freunden und Verwandten möglichst viel Elektroschrott einsammeln. „Bollerwagen nehmen und ab geht's“, sagte ein Schüler.

Diese Wegwerf-Mentalität ist absurd.
Oliver Krischer, NRW-Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr

Krischer freut sich über die Begeisterung für das „E-Waste Race“. Das Bewusstsein zu fördern, dass auch alte Geräte noch einen Wert hätten, sei sehr wichtig. „Es führt am Ende zu mehr Nachhaltigkeit und dazu, dass Rohstoffe vermehrt recycelt werden.“ Dadurch würden zudem Umweltzerstörung vorgebeugt und der Klimaschutz vorangetrieben. Dies bedürfe aber auch mehr Unterstützung durch die Politik mit neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen. „Diese Wegwerf-Mentalität ist absurd.“

Laut Umweltbundesamt fielen in Deutschland 2020 2,8 Millionen Tonnen an Elektronik-Altgeräten an, wovon aber nur 1,04 Millionen Tonnen recycelt wurden. Damit verfehlt Deutschland das in einer EU-Richtlinie zur Reduzierung von Elektromüll durch Wiederverwendung festgesetzte Ziel, 45 Prozent der elektronischen Altgeräte zu recyceln. Im Juli 2022 steuerte die Bundesregierung entgegen und verabschiedete ein Gesetz, nach dem auch Lebensmitteleinzelhändler Altgeräte annehmen müssen.