RekordtemperaturenTropenhitze hatte Köln fest im Griff

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Kinder kühlen sich in Brunnen ab.

Kinder kühlen sich in Brunnen ab.

Köln – Die Hitzewelle hat vorläufig ein Ende – am heutigen Samstag sollen die Temperaturen nach über 40 Grad in den vergangenen Tagen wieder auf geradezu erfrischende 28 Grad sinken. Sonntag und Montag geht es dann weiter sachte bergab.

Am Freitag jedoch hatte die Tropenhitze die Stadt noch fest im Griff. Während die Kölner, die sich nicht in den eigenen vier Wänden verbarrikadiert hielten, Brunnen, Gartenduschen oder den Rhein zum Abkühlen nutzten, waren Feuerwehr und Rettungsdienst nahezu im Dauereinsatz. Neben dem üblichen Tagesgeschäft arbeiteten die Retter auch hitzebedingte Einsätze ab – allerdings nicht so viele, wie man vielleicht vermuten könnte.

Kinder im Paolozzibrunnen am Rheingarten

Kinder im Paolozzibrunnen am Rheingarten

„Es ist nicht so, dass die Leute draußen umfallen wie die Fliegen“, sagte ein Feuerwehrsprecher. Immer wieder seien zwar vor allem ältere Menschen und solche, die schwerer körperlicher Arbeit nachgingen, zwar vom Rettungsdienst betreut worden. Drei Rettungswagen hatte die Feuerwehr zusätzlich zu den 60 Fahrzeugen eingesetzt, die üblicherweise an einem Freitag unterwegs sind. „Aber die Rettungswagen stehen hier nicht reihenweise vor der Tür“, bestätigte auch Sigrid Krebs, Sprecherin der städtischen Kliniken. Ähnliches war aus der Notaufnahme Uniklinik zu hören.

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Großbrand in Köln-Ensen

Schwerstarbeit musste am frühen Nachmittag die Feuerwehr in Porz-Ensen leisten. Am Alexianer-Krankenhaus soll nach ersten Angaben ein Öltank Feuer gefangen haben. Ein Mitarbeiter der Klostergärtnerei hatte die Flammen entdeckt, die sich rasch zu einem Großbrand ausbreiteten. Dichte, schwarze Wolken hingen zeitweise über de Kölner Süden. Via Internet und Radio rief die Feuerwehr alle Anwohner dazu auf, Fenster und Türen geschlossen zu halten sowie Klima- und Lüftungsanlagen abzuschalten, um sich vor den giftigen Dämpfe zu schützen. Weil Löschschläuche über die Gleise der Linie 7 gelegt werden mussten, gab es Verspätungen und Ausfälle bei der KVB. Der Verkehr auf der Autobahn 559 war nicht betroffen. Verletzt wurde durch das Feuer offenbar niemand.

Feuerwehrmänner bekämpfen den Großbrand am Alexianer Krankenhaus in Porz-Ensen.

Feuerwehrmänner bekämpfen den Großbrand am Alexianer Krankenhaus in Porz-Ensen.

Hitzig ging es am Mittag auch im Hauptbahnhof zu. In einem ICE war die Klimaanlage ausgefallen, die Waggons heizten sich immer weiter auf, schließlich wurde die Fahrgäste gebeten auszusteigen. Einige machten ihrem Unmut Luft, einer soll den Zugchef wüst beleidigt und bedroht haben.

Ein Feuerwehrmann bewässert Stadtbäume am Ottoplatz

Ein Feuerwehrmann bewässert Stadtbäume am Ottoplatz

Das Sicherheitspersonal der Deutschen Bahn rief die Bundespolizei zur Hilfe. „Als die Kollegen kamen, war der betreffende Fahrgast schon weg, der Zugchef hat auf einen Strafantrag verzichtet“, sagte ein Polizeisprecher. Sollte der Täter auf Videobildern zu erkennen sein, würden die Ermittlungen dennoch weitergeführt.

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Unterdessen wird die Feuerwehr auch in den kommenden Tagen bei anhaltend hohen Temperaturen das Grünflächenamt beim Wässern großer Bäume helfen, vorwiegend in der Innenstadt. Täglich zwischen zehn und elf Uhr fahren die Tanklöschfahrzeuge raus und arbeiten Listen mit Bäumen ab, die am dringendsten Wasser nötig haben. Freitag waren die Bäume auf dem Ottoplatz vor dem Deutzer Bahnhof an der Reihe.

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