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Hotspots im Kölner Süden10 Orte, die es in Bayenthal zu entdecken gibt

Lesezeit 5 Minuten
Das Rheinufer in Bayenthal.

Am Rheinufer in Bayenthal kann man sich bei einem Spaziergang erholen.

Der Kölner Süden hat einiges zu bieten, aber waren Sie schon mal in Bayenthal? Das kleine Veedel am Rhein ist nicht zu unterschätzen.

Zwischen der quirligen Südstadt und dem noblen Marienburg liegt ein beschauliches Veedel mit vielen Einfamilienhäusern und einer Kult-Eisdiele: Bayenthal.

Kult-Eisdiele Il Gelato di Ferigo

Im Sommer, wenn der Sinn nach Eis steht, bilden sich regelmäßig lange Schlangen an der Goltsteinstraße in Höhe der Nummer 32. Hier wirkt Giacomo Ferigo, bekannt für seine Experimentierfreude und von seinen Fans ehrfürchtig „Eisprofessor“ genannt. Mehr als 600 Eissorten soll der ausgebildete Eismacher bereits kreiert haben wie unter anderem das Mai-Bowle-Eis (gibt es nur am ersten Mai), Pumpernickel-Eis und Birne-Petersilie-Eis. Aber die Kulteisdiele Il Gelato di Ferigo steht nicht nur für ausgefallene Geschmackssorten, sondern auch für frische, natürliche Produkte und den Verzicht auf Konservierungsstoffe, Färbemittel und Ähnlichem. „So wenig Zucker wie nötig“, ist die Devise. Auch Laktoseintolerante und Veganer können hier genüsslich Eis schlecken.

Adresse: Goltsteinstraße 32, Montag Ruhetag

Bismarcksäule

Am Ende des Bayenthalgürtels wacht Bismarck als Roland in Rüstung und mit Adlerschild grimmig über den Rhein. Die imposante, 27 Meter hohe Säule mit dem ehemaligen Reichskanzler wurde 1902/1903 errichtet, fünf Jahre nach dessen Tod. Das Bauwerk gegenüber der KVB-Haltestelle – auch Bismarckturm genannt – wird umgeben von einer kleinen, halbrunden Grünanlage, die nach den Plänen des berühmten Gartenarchitekten Fritz Encke angelegt wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg geriet die Bismarcksäule in Vergessenheit und verwahrloste. In den 80er Jahren wurde sie wiederentdeckt, saniert und unter Denkmalschutz gestellt.

Urban Gardening im Neuland

Der Stadtteil hat keine großen Parks, aber wer das Grüne im Veedel sucht, sollte dem Verein Neuland einen Besuch abstatten. Der hat mitten in der Großstadt ein grünes, wild-romantisches Idyll geschaffen. Hier findet man von Hobbygärtnern angebaute dicke Bohnen, Salatköpfe, gackernde Hühner, summende Bienen, Obstbäume und Bänke mittendrin für ein gemütliches Päuschen. Das ökosoziale Gartenprojekt startete 2012 auf einer ehemaligen Industriefläche zwischen Alteburger und Koblenzer Straße. Gemeinschaft wird hier großgeschrieben. Mitmachen können nicht nur Mitglieder, Neuland ist offen für alle. Derzeit zieht der Verein von seinem Gelände, das ihm von der Stadt zur Zwischennutzung überlassen wurde, auf eine kleinere, benachbarte Fläche um.

Adresse: Koblenzer Straße 15

Farbenspiel am Pumpwerk

Das Pumpwerk am Bayenthaler Rheinufer ist ein echter Hingucker: Dank eines ausgeklügelten LED-Systems verändert es je nach Pegelstand des Rheins seine Farbe. Leuchtet es blau oder grün, ist alles im grünen Bereich, Gelb weist auf einen erhöhten Wasserstand hin und Rot signalisiert Hochwasser. Das Pumpwerk wurde 2008 im Rahmen des neuen Hochwasserschutzkonzeptes nach den katastrophalen Hochwassern in den 90er Jahren errichtet. Es liegt auf einem grasbewachsenen Hügel, darunter befinden sich sechs hocheffiziente Pumpen und ausgefeilte Technik. Das Farbenspiel des Glaskubus zeigt sich am schönsten in der Dämmerung daher empfiehlt sich ein Spaziergang bei Sonnenuntergang.

Adresse: Schönhauser Straße / Gustav-Heinemann-Ufer

Rheinufer

Rhein mit Blick auf Südbrücke, Kranhäuser und Groß St. Martin – das kann man am Bayenthaler Rheinufer genießen. Zwischen Bayenthalgürtel und Südbrücke kann man herrlich am Fluss flanieren, schlendern, radfahren, skaten oder auf einer Bank entspannen und aufs Wasser schauen.

Feierabend in der Alteburg

Etwas versteckt an der Alteburger Straße liegt neben den Bahngleisen die Alteburg. Hier feiern viele geschlossene Gesellschaften Hochzeit und Geburtstag, aber mit Beginn der warmen Jahreszeit öffnet auch der Biergarten. Im Innenhof mit wunderschönen alten Bäumen und südlichem Flair kann man wochentags ab Spätnachmittag und am Wochenende ab frühen Nachmittag sein Kölsch genießen und sich mit Currywurst, Pommes und anderen kleinen Speisen stärken. Auch Tanz- und Musikveranstaltungen finden statt.

Adresse: Alteburger Straße 139

Kunst in Bayenthal

Kunstliebhabern hat Bayenthal einiges zu bieten. Verschiedene Galerien sind im Veedel ansässig wie die Galerie K49 an der Goltsteinstraße 49, die Galerie Edenfeuer an der Goltsteinstraße 26, die Galerie Anke Schmidt und die Galerie Thomas Zander an der Schönhauser Straße 8. Ebenfalls an der Schönhauser Straße 8 findet sich das Forum für Fotografie, das 2013 auf private Initiative als unabhängige Plattform für Fotografie, Videoarbeiten und neue Medien gegründet wurde. Auf rund 200 Quadratmetern werden vier Ausstellungen pro Jahr mit dem Schwerpunkt künstlerisch-konzeptuelle Fotografie gezeigt.

Feinkostladen mit Alpenflair und Mittagstisch

Österreichfans – aber nicht nur die – kommen bei Feinkost Seemann an der Goltsteinstraße voll auf ihre Kosten. Im kleinen Familienbetrieb bekommt man Marillenschnaps, Almdudler, gebackenen Topfkuchen, Kaffeehaus-Spezialitäten, Weine und vieles mehr. Zwischen 11.30 und 14 Uhr kann man an Holztischen in gemütlicher Atmosphäre und Alpen-Deko ein Mittagessen genießen. Natürlich österreichische Gerichte wie Kaspressknödel oder Kürbisstrudel. Geöffnet Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag von 9 bis 17 Uhr, Mittwoch und Samstag von 9 bis 14 Uhr. 

Adresse: Goltsteinstraße 87 a

Bayenthaler Wirtshaus

Mit rustikalem Ambiente, viel Holz und einer prächtigen, glänzenden Kölsch-Zapf-Anlage lädt das Bayenthaler Wirtshaus an der Goltsteinstraße zu Kölsch und bodenständigem Essen ein. Es bietet kölsche Gerichte wie Himmel und Ääd, den „Bayenthaler Meter“ – eine große, frische Bratwurst – gegrillte Haxe und andere Speisen. Donnerstags ist Reibekuchentag, montags ist das Veedelsrestaurant geschlossen.

Goltsteinstraße

Sie ist die Lebensader des Veedels. Hier finden sich ein Einkaufszentrum, Galerien und weitere Geschäfte des täglichen Bedarfs. Verhungern muss hier niemand, zahlreiche Cafés, kölsche Wirtshäuser und italienische Restaurants locken mit leckeren Angeboten. Die Geschäftsstraße zieht sich vom Bayenthalgürtel im Süden zur Schönhauser Straße im Norden. Nahe dem Gürtel kann man gehobene Wohnarchitektur der 70er Jahre entdecken – den Wohnpark Bayenthal mit seinen zwei markanten Wohntürmen.

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