Blindgänger in Köln-BayenthalBombe nach komplizierter Evakuierung entschärft

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Der Bombenfundort in Bayenthal.

Köln-Bayenthal – Die Weltkriegsbombe, die am Mittwochabend in Köln-Bayenthal gefunden wurde, ist entschärft. Der Blindgänger wurde am Donnerstagnachmittag um 17.40 Uhr neutralisiert, teilte die Stadt Köln mit. Weil sich der Zünder der Bombe nicht herausdrehen ließ, wurde er gesprengt. Anwohnerinnen und Anwohner können nun zurück in ihre Häuser kehren, die Verkehrssperrungen werden nach und nach aufgehoben.

Der Bomben-Blindgänger wurde am Mittwochabend bei Bauarbeiten gefunden. Es handelte sich um eine britische Bombe mit Heckaufschlagzünder. Der Blindgänger wurde im Areal an der Bonner Straße / Annastraße gefunden, rund 7400 Anwohnerinnen und Anwohner sowie Beschäftigte mussten evakuiert werden.

Die Stadt Köln errichtete mehrere Straßensperren. Für die Zeit der Entschärfung, die in diesem Fall eine kontrollierte Sprengung bedeutete, bestand eine Flugverbotszone.

Verzögerungen bei der Evakuierung und Entschärfung

Zuvor war es zu Verzögerungen gekommen. Mit dem zweiten Klingeldurchgang konnte zunächst nicht begonnen werden. Der Grund: „Damit unter anderem ein Krankenhaus nicht evakuiert werden musste, hatten sich Kampfmittelbeseitigungs- und Ordnungsdienst entschieden, den Evakuierungsradius von 500 auf 400 Meter herabzusetzen. Dies erfordert allerdings, den Blindgänger für den Fall einer Detonation mit Containern einzuhausen, um umliegende Gebäude zu schützen“, sagte ein Stadtsprecher. Für die Standfestigkeit der Container sorgten sogenannte Bigpacks, große Säcke, die mit Sand gefüllt werden. Sandsäcke und Container dienten als eine Art Schutzschild um den Bombenfundort.

Geänderter Radius Bombe

Der angepasste Gefahrenbereich in Bayenthal.

Der Sand war am Morgen bestellt worden. Zunächst handelte es sich dabei um rund 135 Tonnen Sand, die Bestellung wurde mittlerweile aber noch einmal auf mindestens rund 170 Tonnen aufgestockt.

Mehrere Kölner Kitas und Schulen bleiben geschlossen

Alle Kitas und Schulen innerhalb des Evakuierungsbereiches blieben am Donnerstagmorgen geschlossen. Betroffen waren: Erzbischöfliches Irmgardis-Gymnasium, Maria-Sibylla-Merian-Schule, Franziskus-Schule, Katholische Grundschule Annastraße, Kindertagesbetreuungen am Mathiaskirchplatz, Kita Rheinsteinstraße und Kindertagespflege Nimmerland.

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Für von der Evakuierung betroffene Anwohner und Anwohnerinnen wurde in der Sporthalle am Südstadion im Klaus-Ulonska-Weg eine Anlaufstelle gerichtet. In dieser hielten sich am Mittag rund 40 Personen auf.

Organisiert wurde auch der Transport von Kranken und Gehbehinderten: Mindestens 55 Personen wurden laut Stadt in Sicherheit gebracht. Auch eine Senioreneinrichtung wurde evakuiert. Bisher wurden acht Corona-Patienten in separaten Räumlichkeiten untergebracht. 

Zahlreiche Straßen gesperrt – KVB leitet Bus-Linien um

Die Brühler Straße blieb für den Verkehr geöffnet. Polizei und Ordnungsamt richteten sukzessive zahlreiche Straßensperren ein: An der Bonner Straße Höhe Hausnummer 360 und am Lidl-Parkplatz kurz vor der Brühler Straße, außerdem wurden Sperren eingerichtet an der Hebbelstraße, Mathiaskirchplatz, Tacitusstraße, Cäsarstraße, Hölderlin-/Bernhardstraße, Bayenthalgürtel/Schillerstraße, Brohler Straße, Mertener Straße, Raderberggürtel, Annastraße und Stahleckstraße. Autofahrende wurden gebeten, den Gefahrenbereich zu umfahren.

Die Kölner Verkehrs-Betriebe leiteten mehrere Linien um: Die Bus-Linien 130 und 134 fuhren zeitweise die Haltestellen „Bonner Str./Gürtel“, „Brühler Str./Gürtel“ und „Leichweg“ nicht an. Bei der Bus-Linie 132 sind die Haltestellen „Marktstraße“, „Mannsfeld“, „Cäsarstraße“, „Bonner Str./Gürtel“, „Gaedestraße“, „Leyboldstraße“ und „Arnoldshöhe“ betroffen. (red)

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