Fahndungserfolg der Kölner PolizeiElfjähriger stiftete Kinder zu Taten an

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Köln-Sürth – Die Polizei hat die drei gesuchten Kinder identifiziert, die am Freitagabend in Sürth eine Gehwegplatte auf Passanten geworfen und ein ankerndes Partschiff mit einer Zwille beschossen haben sollen. Drahtzieher der Gruppe sei ein elfjähriger Junge mit dem Vornamen Leon, teilte ein Polizeisprecher mit. Dank der Hinweise zahlreicher Zeugen nach der öffentlichen Fahndung sei es gelungen, die zunächst unbekannten Schüler ausfindig zu machen. Auch Lehrer hätten bei der Aufklärung geholfen, sagte der Sprecher.

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Nur wenige Stunden vor den Vorfällen am Rheinufer sei zumindest der elfjährige Leon bereits mit Straftaten aufgefallen. So sollen Kinder unter seiner Anleitung am Freitagnachmittag eine Wand an der Sürther Grundschule beschmiert, einen Schüler verletzt und ein Kind ausgeraubt haben, berichtete die Polizei.

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Am Abend dann pöbelten die drei Schüler – wiederum angestiftet von dem polizeibekannten Wortführer – die Feiernden auf dem Schiff an, beschossen sie mit einer Zwille und gerieten am Sürther Leinpfad in einen Streit mit einem Passanten. Sie beschimpften den 54-Jährigen, ehe der mutmaßliche Haupttäter eine Bierflasche und eine Gehwegplatte nach ihm geworfen haben soll. Die Platte verfehlte den Spaziergänger, traf aber um ein Haar einen Radfahrer – er konnte gerade noch bremsen.

Nach Angaben der Polizei ist Leon bereits mehrfach wegen ähnlicher Taten aufgefallen – „quer durchs Strafgesetzbuch“, wie ein Beamter sagte. Die Polizei Köln will anregen, den Jungen im Präventionsprogramm „Kurve kriegen“ aufzunehmen.

„Kurve kriegen“ ist eine Initiative der Landesregierung: Sozialpädagogen kümmern sich seit 2011 in dem Projekt um Kinder zwischen acht und 13 Jahren, die auf eine kriminelle Karriere zusteuern. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass sie sich zu jugendlichen Intensivtätern entwickeln.

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