„Stopp Gewalt gegen Frauen“Realschüler in Köln-Godorf hissen Flagge anlässlich des Orange Day

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Gruppenfoto mit Schülern und Bezirksbürgermeister Manfred Giesen, die orangene Fahne und die mit dem Kölner Wappen im Hintergrund zu sehen.

Bezirksbürgermeister Manfred Giesen wird für seinen Einsatz von den Realschülern in Godorf gefeiert. Mit der orangen Flagge setzt die Johann-Gutenberg-Schule in Godorf ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen.

Realschüler setzen mit oranger Flagge ein sichtbares Zeichen gegen Gewalt an Frauen am „Orange Day“

Es ist ein besonderer Tag an der Johannes-Gutenberg Realschule in Godorf. Schülerinnen und Schüler stehen bei eisigen Temperaturen auf dem Schulhof und hissen mit Jubel und Begeisterung die orange Flagge gegen Gewalt an Frauen zum „Orange Day“. Dabei tragen sie orange Armbinden und Anstecker an ihren Jacken, auf denen „Stopp Gewalt gegen Frauen“ steht.

Der „Orange Day“ ist eine weltweite Kampagne der Vereinten Nationen, die seit 1991 als Zeichen gegen Gewalt gegen Frauen läuft. Laut Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind weltweit rund 15 Millionen Mädchen zwischen 15 und 19 Jahren bereits Opfer von sexueller Gewalt geworden.

Laut UN jede dritte Frau in Deutschland Opfer von Gewalt

„Ob psychisch, körperlich oder digital. Gewalt aus Gründen des Geschlechts finden überall statt, das ist erschreckend und beschämend“, sagte Schulleiter Andreas Koch. Dieses Jahr hat die UN Woman Deutschland die Gewalt gegen Frauen und Mädchen im öffentlichen Leben, inklusive der digitalen Welt, in den Fokus gestellt.

Nach Aussage der UN ist jede dritte Frau in Deutschland mindestens einmal in ihrem Leben von physischer und/oder sexualisierter Gewalt betroffen, das sind mehr als zwölf Millionen Frauen. „Eure Schwester, Mama, Tante oder Freundin hat wahrscheinlich schon einmal Gewalt erlebt“, so Koch.

Die orange Fahne, gut sichtbar, direkt am Schuleingang, soll ein sichtbares Zeichen sein. „Think global, act local“, nennt es der Schulleiter. Auf Deutsch: Denkt global, handelt lokal. Zwei Aktionstage hatte die Schule eingeplant.

Schulleiter: Gewalt an der eigenen Schule

Für Koch und sein Lehrerteam ist Gewalterfahrung kein abstraktes Thema, sondern erlebte Erfahrung. Mit drei Klassen für Schülerinnen und Schüler mit Flüchtlingshintergrund möchte die Schule eine ganz klare Position beziehen. „Auch unsere Schule ist ein Ort, an dem Gewalt passieren kann. Wir wollen das als Johannes-Gutenberg-Schule so nicht hinnehmen“, sagt Koch.

Sichtbar Flagge zeigen sei Mahnung, Erinnerung und auch eine Verpflichtung, es besser zu machen. Die Fahne wurde von Mädchen der Schule kreativ gestaltet. Neben der orangen Flagge gegen Gewalt an Frauen, freut sich die Schule über insgesamt vier Fahnenmasten, die dank der Unterstützung aus der Bezirkspolitik aufgestellt werden konnten.

Ein Herzenswunsch der Schule, bei dem Bezirksbürgermeister Manfred Giesen mit Fördermitteln aushelfen konnte. Dafür wurde Giesen mit Jubel empfangen und einer Schar Fans aus der Schülerschaft umringt, die unbedingt ein Selfie mit ihrem Bezirksbürgermeister haben wollte.

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