Großbaustelle in KölnDas passiert in den nächsten Jahren auf der Nord-Süd-Stadtbahn

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So soll die Stadtbahn einmal aussehen. 

Raderberg – Es wird laut, es wird schmutzig, und es wird dauern. „Wir müssen das jetzt einfach aushalten“, gab Manfred Giesen schon mal als Durchhalte-Parole aus. Der Rodenkirchener Bezirksbürgermeister hatte zu einer Online-Informationsveranstaltung eingeladen. Er, Sonja Rode, Leiterin des Amtes für Brücken, Tunnel und Stadtbahnbau, ihr Abteilungsleiter Christian Melchert, Markus Mey vom Ingenieurbüro BPR aus Bremen und Axel Küssner, Verkehrsgutachter der Bernard-Gruppe, und Gunter Höhn von der KVB, informierten die Bürger über die Großbaustelle, die in Kürze auf der Bonner Straße eingerichtet wird.

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Blick aus dem Hochhaus am Rewe auf die Bonner Straße

Fünf Jahre Bauzeit

Mit fünf Jahren Bauzeit planen die Verantwortlichen für die Verlängerung der Nord-Süd-Stadtbahn von der Haltestelle Marktstraße bis zum Verteilerkreis Süd. Und wenn alles gut geht, wird die stark genutzte Ein- und Ausfallstraße im Kölner Süden nicht mehr wiederzuerkennen sein. „Wir bauen rund zwei Kilometer Stadtbahnstrecke mit vier neuen Haltestellen. Wenn die neue Trasse und auch das Stück am Archiv in Betrieb gegangen sind, wird sich die Reisezeit vom Verteilerkreis bis zum Hauptbahnhof von 30 auf 13 Minuten verkürzen“, erklärte Rode. Gutachter Küssner verwies darauf, dass es sehr wichtig sei, den Verkehr von der Autobahn so fließend wie möglich abzuleiten. In Richtung Chlodwigplatz werden während der gesamten Bauzeit Autos auf der Bonner Straße fahren können.

In umgekehrter Richtung wird das nicht möglich sein. Zwischen Marktstraße und Gürtel ist die Bonner Straße für Autos gesperrt. Sie werden umgeleitet über die Brühler Straße und können vom Gürtel wieder auf die Bonner abbiegen. Oder großräumiger über die Brühler und die Militärringstraße. Die zweite Ausweichstrecke verläuft über den Militärring, das Oberländer Ufer und die Schönhauser Straße. Verkehrsplaner Mey, der als Oberbauleiter fungiert, verspricht, dass alle beteiligten Ampeln im kommenden Jahr an die neuen Verkehrsströme angepasst sind. Umleitungsschilder werden in diesen Tagen aufgestellt.

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Radler müssen auf Nebenstrecken ausweichen

Der Radverkehr wird auf Nebenstrecken verwiesen: Beispielsweise vom Militärring am Südpark entlang über die Pferdmengesstraße und die Goltsteinstraße über die Koblenzer zur Bonner Straße. Über Anwohnerparkzonen, die während der Bauzeit eingerichtet und nach deren Ende bestehen bleiben, soll zu einem späteren Zeitpunkt informiert werden. Los geht es mit den Bauarbeiten im November auf dem Rewe-Parkplatz an der Schönhauser Straße. Der wird teilweise aufgerissen, um Versorgungsleitungen zu verschieben oder neu zu verlegen. Das ist nötig, weil die Schönhauser Straße über den Parkplatz auf den nördlichen Arm der Marktstraße verschwenkt wird. Der südliche Arm wird für den Durchgangsverkehr abgesperrt und ist dann Anliegerstraße. Im November oder Dezember geht es dann richtig rund auf der Bonner Straße. „Wir werden eine Vielzahl von Versorgungsleitungen umlegen und neu verlegen“, berichtete Mey. Die Arbeiten finden zunächst statt auf der östlichen Seite der Straße. Dann fließt auch der Verkehr nur noch einstreifig in Richtung Chlodwigplatz.

12.000  Quadratmeter Rasengleis

Abteilungsleiter Melchert nutzte den Abend auch, um noch einmal auf das große Ganze zu verweisen. „Die Oberfläche der Bonner Straße wird komplett erneuert. Wir werden 12.000 Quadratmeter Rasengleis einsäen. Das entspricht der Größe von zwei Fußballfeldern.“ Und mit der Pflanzung von 200 Alleebäumen entlang der Bonner Straße sowie den neuen Bäumen auf dem Gelände der ehemaligen Aral-Tankstelle am Verteilerkreis „überkompensiere“ man den Verlust von über 200 Bäumen, die schon vor dreieinhalb Jahren für die zukünftige Baustelleneinrichtung weichen mussten. Gesteuert wird die Großbaustelle aus Containern, die bereits am Verteiler vor dem Tennisclub stehen.

Bürgerbüro

Das Informationsbüro der Stadt finden Anwohner an der  Bonner Straße 242. Es  ist montags und mittwochs von 15 bis 17 Uhr sowie donnerstags von 10 bis 12 Uhr geöffnet.  Anwohner, die möglicherweise baubedingte Schäden an ihren Häusern entdecken, sollen sich ebenfalls im Büro melden. Das Büro ist unter  42 915 191 oder per E-Mail erreichbar. 

Erste weitere Einrichtungsflächen sind geplant an der Ecke Schönhauser Straße/Bonner Straße sowie auf dem Gelände entlang der Marktstraße, auf dem mittlerweile abgerissene Wohnbaracken standen. So weit, so gut geplant. Aber wenn der Teufel dann doch wieder im Detail steckt? Abteilungsleiter Melchert wies darauf hin, dass am Montag ein Informationsbüro in Betrieb geht. „Wenn es Probleme gibt etwa mit Anlieferverkehren oder Zufahrten zu Wohnhäusern kann man sich dahin wenden.“

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