Der kürzlich verstorbene Popstar Tina Turner hat einige Jahre in Köln gewohnt. Ein Vorschlag der Grünen, ihrer zu gedenken, ist aber schwierig.
Pop-Ikone lebte in MarienburgSo wollen die Kölner Grünen Tina Turner ehren

Trauer um Tina Turner
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Der Kölner Landtagsabgeordnete Frank Jablonski (Grüne) schlägt vor, einen Platz in Köln nach der am vergangenen Mittwoch verstorbenen Tina Turner zu benennen. Sie hatte von 1986 bis 1994 mit ihrem deutschen Ehemann Erwin Bach, einem Top-Manager der damals in Köln ansässigen Plattenfirma EMI, in Marienburg gewohnt.
„Ich habe Tina Turner als Künstlerin und als Mensch immer bewundert“, so der kulturpolitische Sprecher der Fraktion. „Tina Turner hat lange in Köln gelebt und die Stadt, die Menschen und die Lebensart gemocht. Ich fände es schön, wenn Köln von dieser Zuneigung etwas zurückgeben und einen repräsentativen Platz nach der Ausnahmekünstlerin benennen würde.“ Er wolle mit dem Vorschlag „einen Stein ins Wasser werfen“.
Bezirksvertretung Rodenkirchen zuständig
Zuständig für die Benennungen von Straßen und Plätzen sind die Bezirksvertretungen, in diesem Fall Rodenkirchen. Bezirksbürgermeister Manfred Giesen, ebenfalls Grüne, sagte auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“, dass Tina Turner sicherlich einen besonderen Platz verdient hätte – weil sie eine internationale Pop-Ikone sei und zudem ein „Beispiel für eine erfolgreiche Emanzipation gegenüber einem unterdrückenden Ehemann“, womit er Ike Turner meint, von dem sich Tina Turner nach dessen Gewalttätigkeiten und mehrfachem Ehebruch 1978 scheiden ließ.
Giesen wies aber auch darauf hin, dass Plätze nur nach Personen benannt werden dürfen, die bereits seit zwei Jahren verstorben sind. Also stelle sich die Frage derzeit nicht. „Zudem will ich hier nicht der nächsten Generation an Lokalpolitikern vorgreifen, die 2025 bestimmt wird.“
Für Tina Turner müsste wohl ein bisher unbenannter Platz gefunden werden
In den Richtlinien der Stadt heißt es weiter, dass Umbenennungen von Straßen und Plätzen nur in „besonderen Ausnahmefällen“ zulässig sind, etwa „wenn bei einer Person nachträglich Aspekte im Geschichtsbild bekannt werden, die bei rechtzeitiger Kenntnis die Benennung verhindert hätten“. Für Tina Turner müsste also möglicherweise ein Platz ausgesucht werden, der bisher noch keinen Namen hat.
Soweit möglich, muss auch das Einverständnis von Angehörigen oder Ehepartnern eingeholt werden. Und es kommen nur Personen infrage, die „besondere Verdienste“ zum Beispiel in kultureller Hinsicht erworben haben.