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Grundschule RosenzweigwegBegegnungsstätte für Eltern

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Der Pausenhof der Grundschule im Rosenzweigweg

Zollstock – Wie vor vielen anderen Schulen stehen die Eltern vor der Grundschule im Rosenzweigweg morgens oft zusammen und plaudern, nachdem ihre Kinder in Richtung Klassenräume gestürmt sind. Zu bereden gibt es immer etwas. Schulleiterin Stefanie Weska hat beobachtet, wie sich die Eltern auf der Straße vor dem Schulgebäude unterhalten. Der Austausch sei wichtig. „Dafür braucht man aber Raum“, sagt Weska und meint das wörtlich. Sie will deshalb ein Elterncafé an der Zollstocker Grundschule einrichten.

In der vergangenen Woche hat sie ihre Idee auf der Schulpflegschaftssitzung vorgestellt. „Die Eltern waren begeistert“, berichtet Weska. Die ehemalige Hausmeisterwohnung am Eingang des Schulgeländes soll mit Sofas, kleinen Tischen und Stühlen gemütlich eingerichtet werden. Die Eltern können dann auf einen Kaffee hereinschauen und sich unterhalten. Brötchen soll es auch geben. Schon im Februar will Weska das Café eröffnen.

Die Schulleiterin wünscht sich eine aktive Schulgemeinschaft, an der alle mitwirken können. Mit dem Café möchte sie die Eltern mehr als bislang in den Schulalltag einbinden. Etwa ein Drittel der Schüler stammt aus Einwandererfamilien, schätzt sie. „Die Kinder sind der Sprache mächtig. Es sind eher die Mütter, die da Probleme haben“, sagt Weska. Sie hofft, das Café werde helfen, auch Sprachbarrieren zu überwinden.

Hausmeisterwohnung steht leer

Das Café ist aber nicht die einzige Idee, mit der die Schule dieses Ziel verfolgt. Jeden Freitag unterrichtet ein Lehrer vier Stunden Türkisch, das Angebot soll ausgebaut und für interessierte Kinder aus nicht-türkischen Familien geöffnet werden. 154 Schüler besuchen die Grundschule. Im Gebäude ist außerdem eine Förderschule untergebracht mit weiteren 150 Schülern.

Die Wohnung, in der Weska das Café einrichten möchte, steht leer, weil der Hausmeister der Schule eine eigene Wohnung besitzt. Die Verwaltung hat das Vorhaben gebilligt – für zunächst ein Jahr. Die Schulleiterin freute sich über die Unterstützung der Bezirkspolitik. Christoph Schykowski, der für die CDU in der zuständigen Bezirksvertretung Rodenkirchen sitzt, hatte sich vor kurzem nach der leeren Hausmeisterwohnung erkundigt und so von Weskas Idee erfahren. Seine inzwischen erwachsenen Kinder haben die Schule am Rosenzweigweg besucht. Schykowski weiß, dass es „eigentlich immer Platzprobleme“ in der Schule gibt.

„Ich dachte, wir können helfen, wenn wir das Anliegen politisch unterstützen“, sagt er. Er legte einen Antrag in der Sitzung des Stadtteilparlaments vor, dem sich die Mitglieder einstimmig anschlossen. Darin fordern sie, der Schule die Hausmeisterwohnung zur Nutzung für eine „Elternbegegnungsstätte“ zu überlassen. Weska beschäftigt sich schon mit der Ausstattung und Einrichtung. Die violett gestrichene Holzvertäfelung in einem der beiden Räume wird wohl verschwinden.