Hilfe aus Köln und der RegionGetürmter Kater Kasimir ist endlich wieder zu Hause

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Endlich wieder Zuhause! Kasimir ist etwas abgemagert nach vier Wochen in Wesseling gelandet

  • Vor vier Woche büxte der Kater aus einer Tierarztpraxis in Rodenkirchen aus. Seitdem hat seine Besitzerin alles erdenkliche getan, um Kasimir zu finden.
  • Die Frau aus Wesseling engagierte sogar einen Suchtrupp mit Spürhunden – und setzte 500 Euro Finderlohn aus.
  • Dann kam der erlösende Anruf aus Rodenkirchen. Wo und in welchem Zustand Kasimir gefunden wurde, und wie sehr die gesamte Kölner Region dabei geholfen hat, lesen Sie hier.

Wesseling/Rodenkirchen – „Fast hätte ich einmal aus Versehen eine falsche Katze eingepackt“, sagt Vera Kravec. Aber schnell habe sie gemerkt, dass das braun getigerte Tier unter dem Balkon doch nicht ihr Kasimir gewesen sei. Vier Wochen lang war Kater Kasimir verschwunden, vier Wochen lang suchte Vera Kravec verzweifelt nach ihm. Setzte sogar einen Finderlohn von 500 Euro aus und engagierte einen Suchtrupp mit Spürhunden. Jetzt ist Kasimir wieder da und gut aufgehoben zu Hause in Wesseling – ganz offensichtlich glücklich sind darüber beide.

 „Am Anfang war er sehr müde und hatte auch abgenommen“, sagt die Vera Kravek. Er habe viel geschlafen, aber auch unglaublich viel miaut und erzählt und wohl richtig Redebedarf gehabt, meint sie und lacht. Inzwischen sei er wieder „topp fit“.

Alle zwei Tage bei der Stadt Köln nachgefragt

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Kater Kasimir ist nach vier Wochen wieder zu Hause.

Vor gut vier Wochen sollte in einer Rodenkirchener Tierarztpraxis ein kleiner Dorn entfernt werden. Aber der zweijährige Kater befreite sich aus der Transportbox und büxte aus. Für die 49-jährige Vera Kravec war das ein Riesen-Schock. Mit Unterstützung von Freunden suchte sie den Kater unermüdlich, schaltete einen Hilfsdienst mit Spürhunden ein, stellte eine Nachtsichtkamera auf. Sie befestigte jede Menge Flugblätter mit der Vermisstenanzeige und ihren Kontaktdaten an Laternenpfosten, Parkbänken und Bäumen. Sie hat auch über die Medien nach ihrem Haustier gesucht, der für sie ihr „Ein und Alles“ ist. Fast alle zwei Tage habe sie zudem bei der Stadt nachgefragt, ob möglicherweise „Totfunde“ gemeldet worden seien. Ihre größte Sorge sei es gewesen, dass Kasimir von einem Auto überfahren werden könnte.

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Vera Kravec blieb beharrlich, gab die Hoffnung nicht auf und ging allen ernstzunehmenden Hinweisen nach. Auch nachts machte sie sich auf die Suche. „Ich war eigentlich jeden Tag unterwegs“, berichtet sie. Dass Kasimir eine Weile in der freien Natur überleben könnte, hat sie ihm zugetraut, er sei Freigänger gewesen. „Er weiß, wie man Mäuse fängt“, sagt sie. 

Der erlösende Anruf aus Köln-Rodenkirchen

Dann kam der entscheidende Anruf von einer Anwohnerin aus Rodenkirchen, die ihren Hund nahe des Hallenbades Gassi führte. Sie hatte dort eine Katze gesehen, die dem gesuchten Kasimir sehr ähnlich sah. Vera Kravec fuhr sofort zur genannten Stelle, die höchstens 300 Meter vom Ort des Verschwindens entfernt ist. „Es raschelte im Gebüsch und Kasimir kam erleichtert auf mich zu gerannt“, erzählt sie. „Ich habe ihn hoch gehoben und konnte mit ihm nach Hause fahren“, sagt die allein stehende, berufstätige Dame, die so viel Energie aufgebracht hat, um ihren vierbeinigen Überlebenskünstler wiederzufinden.

Finderin verzichtet auf 500 Euro Belohnung

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Eines der vielen Fotos, mit denen Kasimir in den Medien gesucht wurde.

Regelrecht begeistert zeigt sie sich von der Hilfsbereitschaft der Bürgerinnen und Bürger. Täglich habe sie mindestens zwei Anrufe erhalten, auch viele E-Mails mit Hinweisen seien bei ihr eingegangen. „Sogar andere Katzen sind mir als Trost und Ersatz angeboten worden. Aber das war für mich keine Option“, sagt Kravec. Die ausgeschriebenen 500 Euro Finderlohn habe die Finderin strikt abgelehnt, sie habe völlig uneigennützig helfen wollen. Ihr sei es nur darum gegangen, dass die Katze wieder ein Zuhause habe.

Vera Kravec hat den Eindruck, dass der Kater in den vier Wochen irgendwie selbstständiger geworden sei. Sogar Futtertüten könne er jetzt alleine öffnen. „Wahrscheinlich hat er auch Mülleimer durchwühlt und sich dort etwas zu Fressen gesucht“, vermutet sie. Vera Kravec ist sehr dankbar, habe auch dem Spürhundzentrum zwischenzeitlich eine Spende zukommen lassen für die anfängliche Unterstützung. Als nächstes will sie sich eine „super stabile“ Transportbox anschaffen. Sicher ist sicher. 

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