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Köln-MeschenichZweite Kita verlässt den Kölnberg

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Meschenich – Nach der städtischen Kindertagesstätte verlässt auch das Familienzentrum der Diakonie die Hochhaussiedlung Am Kölnberg – allerdings frühestens 2017.

Die Kinder werden dann im denkmalgeschützten Gutshof gegenüber der Hochhaussiedlung betreut. „Wir ziehen in den Kampshof. Die Verträge sind unterschrieben“, bestätigt Diakonie-Sprecherin Martina Schönhals auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Kita soll fünfzügig werden

Derzeit wird der Hof kaum genutzt. Eigentümer ist laut Schönhals eine Erbengemeinschaft, die für die nötigen Umbauten sorgen werde: „Wir sind nur Mieter.“ Die Diakonie plant, statt der bislang zwei Gruppen am neuen Standort fünf Gruppen. Auch Eltern sollen dort beraten werden. Bis dahin bleibt das Familienzentrum – so die Bezeichnung für Kindertagesstätte und Beratungsstelle – noch im Erdgeschoss eines der Hochhäuser.

Im September bereits hatte die benachbarte städtische Kita ihren Standort in der Hochhaussiedlung aufgegeben. Zuletzt hatte ein schwerer Gegenstand eines der Oberlichter des Flachbaus durchschlagen. Es war nicht die erste gefährliche und verstörende Situation: Im Sommer 2014 war eine Leiche im Außengelände der Diakonie aufgeschlagen, zuvor eine Waschmaschine. Ihr Außengelände hatten beide Kitas wegen dieser Art von Vorfällen schon länger nicht mehr genutzt. Auch Personal war nur schwer zu finden. Die Kinder der städtischen Einrichtung werden nun in einer ebenfalls städtischen Einrichtung im Meschenicher Ortskern betreut. Eine dauerhafte Lösung ist das aber nicht.

Das Außengelände am jetzigen Standort hat das Familienzentrum aus Sicherheitsgründen schon länger nicht mehr genutzt.

Dass die Diakonie ihre Kita vergrößern will, kommt der Stadt entgegen. Ursprünglich war eine gemeinsame Einrichtung im Gespräch. Am Umbau wird sich die Kommune nach Auskunft des Presseamtes nicht beteiligen. Der Großteil der Betriebskosten wird, wie bei allen anerkannten Trägern, von der Stadt erstattet. Einig sind sich alle Beteiligten, dass die Kita-Plätze in der Nähe der Hochhäuser erhalten bleiben sollen. In Meschenich gibt es der Stadt zufolge zwar ausreichend Plätze. Doch die seien auch wichtig: Kinderreiche Familien, junge Eltern und Eltern, die von staatlichen Leistungen leben, seien schließlich auf eine gute Kinderbetreuung angewiesen.

Die Diakonie sucht noch nach Mietern, die ebenfalls in den Kampshof ziehen wollen. Interessiert ist etwa die Polizei, die bisher mit einer Wache in einem der Hochhäuser vertreten ist.