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Leiche vom KölnbergKölner Ermittler schließen einen Mordfall aus

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Die Wohnung, von deren Balkon die verweste Leiche heruntergeworfen worden sein soll, ist von der Polizei versiegelt worden.

Meschenich – Seine Leiche wurde im Juni vom Balkon eines Hochhauses am Kölnberg in Meschenich geworfen – und landete vor den Fenstern einer Kindertagesstätte: Die Staatsanwaltschaft hatte ein Verbrechen zunächst nicht ausgeschlossen. Nun steht fest: Der 36 Jahre alte Mann aus Litauen starb nicht durch Fremdeinwirkung. „Wir haben das Todesermittlungsverfahren eingestellt“, sagt Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer.

Überdosis Drogen

Rechtsmediziner haben bei einer chemisch-toxikologischen Untersuchung Heroin im Körper des Toten nachgewiesen. Es sei wahrscheinlich, dass der 36-Jährige an einer Überdosis gestorben ist, hieß es. Ungeklärt bleibt immer noch, wer die stark verweste Leiche zunächst in einem Verschlag auf dem Balkon in der neunten Etage deponiert, und später von dort hinabgeworfen hat. „Wir haben gegen mehrere Beschuldigte wegen unterlassener Hilfeleistung und Störung der Totenruhe ermittelt“, sagt Bremer. Die Verfahren wurden jedoch aus Mangel an Beweisen eingestellt.

Die stark verdreckte und verwahrloste Wohnung wurde von mehreren Drogenabhängigen als Rückzugsort und Umschlagplatz für den Rauschgifthandel genutzt. Wie lange die Leiche in dem Verschlag war, ist unklar. Nachbarn hatten wegen starken Verwesungsgeruchs im Treppenhaus die Polizei alarmiert. Die Beamten hatten aber außer Fäkalien auf der Treppe nichts entdeckt. Einige Tage später lag die Leiche auf der Wiese hinter dem Haus – direkt vor dem Fenster einer Kindertagesstätte. Ende Mai hatte die Lebensgefährtin des 36-Jährigen ihn als vermisst gemeldet. Am 12. Juni wurde seine Leiche entdeckt.