MehrgenerationenhausWohnen mit Enkeln und Großeltern

Auf dem Sürther Feld entsteht ein Mehrgenerationenhaus
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Rodenkirchen – In der Mitte des Neubaugebietes Sürther Feld, zentral an der Haupterschließungsstraße Grüner Weg/Lisztstraße gelegen, hat die Stadt ein Areal für ein Mehrgenerationenhaus mit 20 Wohneinheiten reserviert. Das Liegenschaftsamt hat in den vergangenen Monaten die Unterlagen zur Ausschreibung an Interessenten verschickt, bis Ende Februar werden die Rückläufe angenommen. „Die Resonanz bei den Bewerbern ist bislang sehr groß“, sagt Josef Ludwig, der stellvertretende Leiter des Amtes für Wohnungswesen.
Sinn und Zweck eines Mehrgenerationenhauses ist es, das Miteinander und den Austausch der Generationen zu fördern und ein Netzwerk von Dienstleistungen zu schaffen. Zwei Drittel der Bewohner sollen jünger als 60 Jahre sein. Die Älteren betreuen die Kinder, die Jüngeren kümmern sich im Gegenzug um die Seniorinnen und Senioren. Interessant für Investoren
Baubeginn für 2014 geplant
Im besten Fall sollen sich funktionierende Wohnpartnerschaften mit gegenseitiger Unterstützung entwickeln. Gemeinschaftsräume und Außenflächen können von allen Bewohnern genutzt werden. Und es gibt barrierefreie und speziell altersgerechte Wohnungen. Ein Bewohnerverein wird gegründet, der das Zusammenleben im Haus regelt und organisiert. Die Bewohner selbst schließen Mietverträge mit dem Eigentümer des Gebäudes ab.
Die Stadt bietet das Grundstück einem Investor zu einem vergünstigten Festpreis an und stellt später Geld für geförderten Wohnbau zur Verfügung – es ist sowohl freifinanzierter als auch öffentlich geförderter Wohnungsbau möglich. Ansonsten gebe es keine Zuschüsse mehr aus städtischen Haushaltsmitteln, betont Josef Ludwig. Es zeige sich aber, dass diese Wohnform als ein mögliches Zukunftsmodell auch ohne weitere städtische Förderung interessant für Investoren sei. Mit einem Investitionsvolumen in Höhe von etwa drei Millionen Euro müsse ein Interessent rechnen. Baubeginn für das Mehrgenerationenhaus im Sürther Feld werde aber keinesfalls vor 2014 sein, meint Josef Ludwig. Die Vorlaufzeit sei zwar lang, aber notwendig. Denn Investorenauswahl, Mietersuche, Vereinsbildung und die Abstimmung der Planungen seien erfahrungsgemäß langwierige Prozesse, heißt es beim Wohnungsamt.
Stadtpolitiker stehen hinter dem Vorhaben
Die Verwaltung hat das Mehrgenerationenprojekt den Rodenkirchener Bezirksvertretern in einer schriftlichen Mitteilung vorgestellt. Die Stadtteilpolitiker drückten ihre Zustimmung aus. Elke Bussmann, SPD, begrüßte das Projekt ausdrücklich. Das Stadtteilparlament hatte schon früher, bei den Planungen zur Bebauung des Sürther Feldes, ein solches Generationenwohnen gefordert.
Karl-Heinz Daniel, Vorsitzender der FDP-Fraktion, bat in der jüngsten Sitzung des Stadtteilparlaments darum, das Seniorennetzwerk und die Bezirksvertretung in die weiteren Verfahren einzubeziehen.