BaustellenrundgangSo entsteht das neue Bezirksrathaus in Rodenkirchen – Zeitplan für Abriss und Neubau

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Ein entkerntes Gebäude.

Die ehemalige Meldehalle des Rodenkirchener Rathauses ist bereits entkernt worden.

Ein Blick auf die Baustelle war auf Einladung der Gebäudewirtschaft erlaubt, die mit dem Abriss und dem Neubau in Rodenkirchen beauftragt ist.

Von einem Bauzaun eingezäunt, sieht der Zaungast derzeit nicht viel, die Baustelle rund um das Rodenkirchener Rathaus erweckt eher den Eindruck, als würde sich nicht wirklich etwas tun. Im Inneren wird aber mit rund 15 Mitarbeitern gearbeitet. Ein Blick auf die Baustelle war auf Einladung der Gebäudewirtschaft erlaubt, die mit dem Abriss und dem Neubau des Bezirksrathauses in Rodenkirchen beauftragt ist.

Menschen mit Sicherheitsweste und Helm laufen über das Rathausgelände.

Gang mit der Gebäudewirtschaft durch die Baustelle

„Unschwer zu erkennen: Derzeit steht das alte Rathaus noch“, kommentierte Petra Rinnenburger, technische Betriebsleiterin der Gebäudewirtschaft den Ist-Zustand. Geplant ist der Abbruch und Neubau in insgesamt drei Bauabschnitten. In Phase eins, bevor das Gebäude oberirdisch mit einem Spezialbagger zurückgebaut werden kann, erfolgt derzeit die Sanierung der Schadstoffe im Altbau, denn der Abriss kann erst beginnen, wenn die Schadstoffe im Altbau entfernt sind und das ist das, was gerade passiert.

Baustelle in Rodenkirchen in drei Abschnitten

Einen Blick in die Zukunft erlaubte Rinnenburger vor dem Gebäude: Der zweite und dritte Bauabschnitt werden auf dem Vorplatz passieren, wo derzeit noch eingeschränkt geparkt werden kann. Mit Beginn der zweiten Bauphase fallen sämtliche Parkplätze weg. Bereits jetzt ist der hintere Parkplatz, der von der Oststraße und Barbarastraße anzufahren ist, ersatzlos gesperrt. Er ist nur für die Baustellenfahrzeuge zugänglich, außerdem werden hier die Container für den Abbruch aufgestellt.

Vor dem Rathaus steht ein Container

Die schädlichen Materialien werden luftdicht in Containern vor dem Rathaus gesammelt.

Mit dem zweiten Bauabschnitt wird der Bauzaun direkt an die Hauptstraße vorgelagert, damit die Baugrube für eine Tiefgarage ausgehoben werden kann. Als dritter Bauabschnitt wird dann das neue Rathaus entstehen. Realisiert wird der Neubau nach dem Siegerentwurf eines Wettbewerbs aus dem Jahr 2018. Er stammt von einem Team rund um das Kölner Architekturbüro JSWD Architekten. „Nach aktuellen Planungen gehen wir davon aus, dass wir mit dem Abbruch 2024 anfangen und das neue Rathaus Ende 2026 fertiggestellt sein wird“, hieß es.

Rathaus Rodenkirchen: Einige Bereiche im Inneren sind schon entkernt

Im Inneren zeigt sich die Baustelle sehr aufgeräumt. Der ehemalige Informationsbereich im Eingang, die Warte- und Meldehalle sind komplett entkernt. Derzeit werden neben Asbest auch andere Schadstoffe mit einer besonderen Technik ausgebaut. Die Sanierung läuft in abgeschotteten Bereichen innerhalb des Gebäudes ab. „Von außen bekommt man das gar nicht mit.“ Asbest wurde im Putz und im Estrich gefunden. Nach Aussage der Gebäudewirtschaft handelte es sich um fest gebundene Schadstoffe, die keine Belastung für die Nutzer darstellten.

Man sieht eine geöffnete Tür.

Die ehemalige Informationsstelle am Eingang

Der Asbestabbau erfolgt in sogenannten „Schwarzbereichen“, die nur über eine Schleuse zu erreichen sind. Davon gibt es derzeit zwei. Arbeiter, die diesen Bereich betreten, gehen durch vier Schleusen, in denen die normale Kleidung abgelegt und Spezialkleidung angezogen wird, ehe es dann mit Atemschutzmasken in den Asbest belasteten Bereich geht. Ehe man den Bereich verlassen kann, geht es unter die Dusche. Im Schwarzbereich läuft durchgehend die Lüftung. Betreten ist für Unbefugte verboten. Die mit Schadstoff belasteten Materialien werden in Containern gesammelt und als Sondermüll abtransportiert.

Alte Materialien kommen beim Neubau des Rathauses wieder zum Einsatz

Rinnenburger ist besonders stolz, dass sämtliche nicht belasteten Materialien, die sie „sortenrein“ nennt, beim Neubau wieder zum Einsatz kommen. „Wir machen aus dem alten das neue Rathaus.“ Natürlich habe man im Vorfeld eine Abwägung zwischen Sanierung und Neubau getroffen. Neben klimatischen Erwägungen waren auch die Mitarbeiter ein Kriterium: „Ein Gebäude dieser Bauzeit lässt sich heute auch nicht mehr mit heutigen Arbeitsplätzen vereinbaren“, so Rinnenburger.

Die nicht belastenden Materialien, hauptsächlich der Beton, werden in den Recyclingkreislauf zurückgeführt und als Sand wieder verwendet. „Wir haben hier massig Stahlbeton, der sich sehr gut wieder verwenden lässt. Wir sprechen hier von einer nachhaltigen Baustelle“, sagt Rinnenburger. In drei Jahren soll das Niedrigenergiehaus dann für die Übergabe fertig sein.

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