Schützenfest in BayenthalIm Kölner Süden regiert eine Kaiserin

Die Bayenthaler Schützen marschierten. Trotz Nachwuchsmangel halten sie die Fahne hoch und die Tradition lebendig.
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Bayenthal – In ihren grau-grünen Uniformen ziehen die Bayenthaler Schützen nach der traditionellen Messe durch die Straßen und nehmen schließlich Aufstellung im Hof hinter dem Schützenheim. Das 155. Schützen- und Volksfest des Vereins, der im Jahr 1863 gegründet wurde, steht an. Mit dabei sind Programmpunkte wie der Auftritt der Band „Himmel un Äd“ im Schützenheim, der Besuch des Sankt-Antonius-Krankenhauses, sowie die Parade am Sonntag und der Krönungsball zum festlichen Abschluss.
Nach dem Würdenträgerschießen vor einigen Wochen steht die neue Schützenkönigin schon fest: Dorit Schmidt löst die diesjährige Königin Elisabeth Bünnagel ab. Doch Schmidt ist nicht nur Königin, sie ist sogar Schützenkaiserin. Denn schon zum dritten Mal hat sie sich beim Königsschießen des Vereins durchgesetzt. Ähnlich wie vielen anderen Schützenvereinen fehlt es den Bayenthalern an Nachwuchs. „Das Schützenfest wollen wir aber trotzdem solange es noch irgendwie geht weiterhin veranstalten“, sagt die Schriftführerin Monika Ladewig.
Ihrer Meinung nach habe der Nachwuchsmangel mit der Citynahen Lage des Vereins zu tun. Manchen Vereinen auf dem Land gehe es oft deutlich besser. Zudem würden auch viele Eltern nicht wollen, dass ihre Kinder einem Schützenverein beitreten. Ladewig schätzt aber das Vereinsleben. „Die Geselligkeit und der Zusammenhalt machen ein solches Fest für mich aus“, sagt sie.
Ähnlich sieht das Mitglied und Oberschießmeister Josef Berkemeier. „Der Spaß und die Geselligkeit machen den Schießsport so einzigartig“, sagt er.
Schon seit seinem zwölften Lebensjahr ist er Mitglied im Verein und hat seitdem einige Erfolge feiern können. Auch in diesem Jahr möchte er zum wiederholten Male an der deutschen Meisterschaft in der Disziplin Großkaliber auf 300 Meter teilnehmen. Der Verein ist mit einer Mannschaft in den Disziplinen Luftgewehr aufgelegt und Freihand in der Bezirksliga. In letzterer sei der Verein in der vergangenen Saison abgestiegen. Aber die Chancen ständen gut, bald wieder in die Landesliga aufzusteigen. Um Neumitglieder würde sich Berkemeier ganz besonders gut kümmern. „Jeder, der zu uns kommt wird gut gefördert. Egal, ob alt oder jung“, verspricht er.