NikolausschuleViel genutzter Weg in Köln-Zollstock bekommt einen Namen

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An einem Tor zu einem Schulgelände führt ein breiter Weg entlang.

Die Nikolaus-Gemeinschaftsgrundschule hat einen zweiten Zugang vom Verbindungsweg aus.

Der bislang namenlose Fuß- und Radweg neben der Nikolausschule bekommt einen Namen. Das beschlossen die Bezirksvertreter.

Zwischen Kalscheurer Weg und Bernkasteler Straße in Zollstock verläuft auf Höhe der Nikolausschule ein Fuß- und Radweg. Der Haupteingang der Grundschule liegt an der Bernkasteler Straße, ein zweiter Zugang geht von dem rund 200 Meter langen Verbindungsweg ab. Der ist bisher namenlos, zumindest offiziell. „In Zollstock ist der Weg allgemein als Schulgässchen bekannt“, sagt Josefa Raab. Die Zollstockerin fordert in einer Bürgereingabe, der Weg solle auch offiziell einen Namen erhalten. Mit der Eingabe befassten sich die Bezirksvertreter in ihrer Sitzung Ende Januar.

Köln-Zollstock: 400 Kinder, darunter viele Geflüchtete, besuchen Schule

„Ich spreche nicht privat, sondern stehe für die ganze Nikolausschule“, erläuterte Raab in der Versammlung. Dort sei die Benennung des Weges in der Schulkonferenz im vergangenen Jahr thematisiert worden und ausdrücklich gewünscht. Viele Schüler nutzen den Weg, um zur Schule zu kommen. „Es ist eine inklusive Schule mit breitgefächerter Klientel. Auch viele Kinder von Geflüchteten sind unter den vierhundert Schülern. Wenn der Weg offiziell einen Namen hat, ist er auch in Karten und bei Google Maps auffindbar und das erleichtert die Orientierung“, sagte Raab.

Außerdem würde der Weg viel stärker genutzt als früher, seit in den vergangenen Jahren eine Siedlung auf der südlichen Seite der Gasse entstanden sei, so Raab. Zudem würden ihn viele Eltern nutzen, wenn sie ihre Kinder in eine der drei in der Umgebung liegenden Kitas brächten.

Stadt hatte Benennung des Weges, an dem niemand wohnt, abgelehnt

Die Verwaltung hatte im Vorfeld der Sitzung die Bürgereingabe abgelehnt. Nach den Richtlinien für die Benennung von Straßen und Plätzen sei die Anzahl der Straßenbenennungen so gering wie möglich zu halten, erklärt sie in ihrer Stellungnahme. Der Weg habe keine Adresse-gebende Wirkung und sei nur für Fußgänger und Radfahrer zugänglich, da sich an beiden Enden des Weges Poller befänden. Probleme mit der Auffindbarkeit des Weges seien dem Zentralen Namensarchiv nicht bekannt. Zudem, argumentiert sie weiter, sollten den Richtlinien zufolge für kurze Stichstraßen und Wohnwege – soweit möglich – keine besonderen Straßenbezeichnungen festgesetzt werden.

„Oft sind es die kleinen Dinge, die das Leben erleichtern“, meinte Oliver Ismail, Bündnis 90/Die Grünen. Er könne zwar die Bedenken der Verwaltung teilweise nachvollziehen, begrüße aber eine Namensgebung des Gässchens. Da es womöglich mehrere „Schulgässchen“ in Köln gäbe, schlug er den Zusatz „Zollstocker Schulgässchen“ vor, um Namensverwechslungen auszuschließen. „Wir meinen auch, dass ein offizieller Name zur besseren Orientierung beiträgt“, schloss sich Elisabeth Sandow, SPD, ihrem Vorredner an.

Einstimmig folgten die Lokalpolitiker der Bürgereingabe und beschlossen die Benennung des Verbindungsweges als „Zollstocker Schulgässchen“. Die CDU-Fraktion und Alexander Kau, AfD, enthielten sich der Stimme.  „Mit dem Namen können wir sehr gut leben“, freute sich Petentin Raab. „Wir freuen uns über den Beschluss der Bezirksvertretung. Dass der Weg nun einen schönen und treffenden Namen bekommt, findet sicherlich in der ganzen Schulgemeinschaft große Zustimmung“, sagt auch Christian Bernsmann, Leiter der Nikolausschule.

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