Zur Finanzierung muss an anderer Stelle ein Betrag in bis zu dreistelliger Millionenhöhe eingespart werden.
SchulbaupaketKosten steigen um über 50 Prozent – Interimsbauten sind besonders kostspielig

Die Gesamtschule Fitzmauricestraße feierte im vergangenen Monat Richtfest. Sie gehört auch zum Schulbaumaßnahmenpaket.
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Das zweite Schulbaumaßnahmenpaket der Stadt wird deutlich teurer als geplant: Die Baukosten stiegen von ursprünglich vorgesehenen 1,7 Milliarden Euro auf 2,8 Milliarden Euro – eine Kostensteigerung von 1,1 Milliarden Euro und damit deutlich mehr als 50 Prozent. Ursprünglich umfasste das im Jahr 2020 aufgelegte Paket 50 Schulbau-Maßnahmen an 20 Standorten.
Stadt muss 7200 Interim-Schulplätze schaffen
Inzwischen hat sich das Paket aber durch zwei Fortschreibungen auf 60 Schulbaumaßnahmen an 30 Standorten ausgeweitet. Es handelt sich um Neubauten, Erweiterungen und Generalsanierungen von Schulgebäuden durch General- und Totalunternehmer. Diese haben Auswirkungen auf in Summe 16.808 Schulplätze.
Hauptgrund für die Ausweitung der Maßnahmen und Standorte ist, dass geplante Sanierungen oder Generalinstandsetzungen umfangreicher sind als ursprünglich angenommen. Das bedeutet, dass sie nicht im laufenden Schulbetrieb umgesetzt werden können. Stattdessen müssen die betroffenen Schulen ausgelagert werden und benötigen ein kostspieliges Interim. So müssen allein für die Dauer von Baumaßnahmen in Köln 7200 Interimsschulplätze geschaffen werden.
In seiner Ursprungsfassung wurden die Projektkosten mit 126.000 Euro je Schulplatz kalkuliert. Nun ergibt sich durch die Kostensteigerungen ein Betrag von 166.500 Euro je Schulplatz. Das entspricht einer Baupreissteigerung von etwa 30 Prozent.
Sparpotenziale werden systematisch eruiert
Das Problem ist nun die Finanzierung: Im derzeitigen Haushalt und in der mittelfristigen Finanzplanung sind die Mehrkosten nämlich noch nicht enthalten. Ohne Entscheidungen zu Lasten anderer Investitionen oder Einsparungen in einer Größenordnung „einer zwei- bis dreistelligen Millionenhöhe“ ist das Paket nach Einschätzung der Verwaltung nicht finanzierbar. Deshalb werden nun alle Flächen- und Baustandards im Schulbau überprüft und auf das gesetzlich notwendige Maß begrenzt. Wo Bauvorhaben im Hinblick auf Sparpotenziale noch mit vertretbarem Aufwand geändert werden sollen, sollen die dann neu gefassten Standards angepasst werden. Außerdem sollen die Interimsbauten soweit möglich langfristig und nachhaltig genutzt werden, um Kosten zu sparen.