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Mit Säge, Schredder und der AWBSo werden die Maibäume in Köln entsorgt

Lesezeit 2 Minuten

Maibäume in Köln - Ende des Monats sollten wie weg.

Köln – Stolz und bunt ragen viele noch an Straßenlaternen, Schildermasten, Balkongeländern und Regenrinnen empor. Mancherorts ist vom Maibaum jedoch auch nicht viel mehr übrig als ein paar kümmerliche Äste-Reste und verblichene Kreppbänder, die traurig im Wind flattern.

Der Mai neigt sich dem Ende, die Bäume müssen weg – und die Angebeteten sich so langsam entscheiden: Wird die Geste belohnt? Holt der Verehrer den am 1. Mai aufgestellten Baum Ende des Monats wieder ab, dann winkt ihm nach rheinländischer Tradition eigentlich ein Kasten Kölsch. Mit etwas Glück kommt ein Date mit der Angebeteten noch obendrauf.

Läuft es schlecht, ist der Baum längst weg: Entweder noch in der Mai-Nacht von einem Konkurrenten geklaut oder von einer unbeeindruckten Angebeteten abgebaut.

Ossendorf: Butzweilerstraße 50, 50829 Köln.

Gremberghoven: August-Horch-Straße 3, 51149 Köln.

Öffnungszeiten: montags bis freitags, 8 bis 20 Uhr, samstags von 8 bis 16 Uhr.

www.awbkoeln.de

Wer auch immer dem hölzernen Liebesbeweis an den verdorrten Stamm geht: Der Maibaum darf nicht einfach im nächsten Gebüsch oder auf der Straße landen. „Maibäume können wie Grünschnitt entsorgt werden, also über die Biotonne. Natürlich klein gesägt und entschmückt“, erläutert ein Sprecher der Abfallwirtschaftsbetriebe (AWB). Zerteilt können die Birken auch bei den Wertstoffcentern in Ossendorf und Gremberghoven abgegeben werden. Wer einen Kamin zu Hause hat, darf den Baum zu Brennholz machen.

Abbau-Service

Dem faulen Verehrer mit dem nötigen Kleingeld, der den Maibaum schon mit dem Lieferservice aufstellen ließ, wird auch bei der Abholung geholfen. Zahlreiche Maibaum-Bringdienste bieten auch einen Abbau-Service an. Ob der Kasten Bier dann allerdings noch verdient ist, das muss die angebetete Dame wissen.

Hat der am 1. Mai noch so verliebte Baumaufsteller im Laufe des Monats das Interesse verloren und baut seinen Baum nicht ab, dann bleibt jeder noch so trostlose Maibaum-Rest auf Privatgrundstücken stehen. Bis ihn die Eigentümer, also vermutlich enttäuschte Angebetete, selbst entsorgen. Auf öffentlichem Gelände nehmen das die AWB-Mitarbeiter in die Hand. Ab dem 1. Juni gelten die bunten Birken als „Verunreinigungen“. „Die Kollegen nehmen die Bäume dann einfach mit“, so der Sprecher.