Online-PartnervermittlungKölnerin dreht Homestory für die Suche nach der großen Liebe

Auf Partnersuche in Köln: Dinorah-Cecilia Castillo Tristán
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Köln – Ihren Schuhschrank füllen mehr Turnschuhe als sie zählen kann, einen Marathon schafft sie in drei Stunden, 38 Minuten und 29 Sekunden. Infos, die beim ersten Date fallen? Wohl kaum. Details, die mehr über eine Person aussagen, als Ausbildung und Zukunftspläne? Schon eher.
Es geht um Dinorah-Cecilia Castillo Tristán – eine Kölnerin auf der Suche nach der Liebe. Wie viele andere auch. Doch hat die gebürtige Panamesin einen neuen Weg gewählt, um ihrer dreijährigen Suche nach einem Partner ein Ende zu setzen.
Authentisches Porträt statt vorgefertigter Streckbrief
Castillo Tristán hat sich ein Team der „Im Gegenteil“-Redaktion ins Wohnzimmer geholt und ein Porträt über sich anfertigen lassen. Denn – und darin unterscheidet sich der Partner-Blog von anderen Angeboten im Netz – „Im Gegenteil“ setzt auf persönliche Geschichten und professionelle Fotos. Nicht auf einen vorgefertigten Steckbrief oder ein selbst ausgewähltes Profilbild. Und das alles gibt es kostenlos; man muss nur ein bisschen Geduld mitbringen.
„Man beschreibt sich selbst ja ganz schnell so Superman-mäßig“, erklärt Castillo Tristán ihre Entscheidung für „Im Gegenteil“: „Wenn es andere übernehmen, kann es nur authentisch werden.“
Seit November 2013 ist die Website online, mittlerweile warten mehr als 2000 Liebes-Suchende aus ganz Deutschland auf den Besuch der Autoren- und Fotografenteams, erzählt Anni Kralisch-Pehlke, die den Blog mit ihrer Freundin Jule Müller in Berlin gründete.
Zehn Kölner im Angebot
In Köln suchen derzeit zehn Menschen über das Portal nach einem Partner. Castillo Tristán war eine der ersten. Ihr Handy klingelte an einem Sonntag ganz unerwartet, kurz darauf saß das Kölner Team auf dem Sofa der 30-Jährigen, nahm sich zwei Stunden Zeit.
„Ich war total unvorbereitet“, sagt sie, am Vorabend sei sie erst spät von einer Party nach Hause gekommen. Der Zustand ihrer Wohnung sei kaum vorzeigbar gewesen. „Aber dann dachte ich: Vielleicht soll es so sein.“ Und das sollte es. „So hatte ich gar keine Zeit, mir Infos über mich zurecht zu legen.“
Für Gründerin Kralisch-Pehlke einer der Aspekte, warum die Zahl derer, die sich bei ihnen um ein Porträt bewerben, stetig wächst. So kämen eben auch Details und Macken zutage, die „andere charmant finden“, erzählt die Berlinerin. Und die eine Persönlichkeit ausmachten.
Kaffee mit den Schwiegereltern
Bei Castillo Tristán ist es etwa ihre Unfähigkeit am Herd. „Männer finden es vielleicht nicht so gut, das ich nicht kochen kann“, sagt sie mit einem Lächeln. „Aber das ist eben so.“
Für die Suche im Netz hat sich die Aufnahmeleiterin aus einem simplen Grund entschieden: „Ich habe einfach irgendwann gemerkt, dass ich es selbst nicht gebacken kriege“, sagt sie – ganz offen und ehrlich. „Ich werde lieber kontaktiert.“ Der Richtige sei jedoch bisher nicht dabei gewesen. „Ich bin nicht hoffnungslos auf der Suche“, sagt sie, „aber ich würde auch einfach gerne sonntags bei den Schwiegereltern Kaffee trinken.“